Eigentlich ist Max zu den Deutschen Meisterschaften gefahren, um als 400m Hürdenläufer Erfahrung über die 400m Strecke ohne Hürden zu sammeln. Nach einem, wenn auch taktisch nicht optimalen Rennen bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften Ende Januar, konnte Max seine bisherige Bestzeit aus dem letzten Winter von 49,47s auf 49,06s verbessern. 

Im Vorlauf nun bei den Deutschen Meisterschaften lief er im Alleingang eine sehr gute 48,90s und erreichte  damit die zweitschnellste Zeit, nur der letztjährige Deutsche U20 Meister über 400m, Okai Charles, konnte seiner Favoritenrolle mit 48,65s gerecht werden. 

Im Endlauf konnte Max nach einer sehr schnellen ersten Runde die Führung übernehmen. In der 3. Kurve und auf der darauffolgenden Gerade konnte er die Angriffe von Okai  Charles geschickt abwehren. Auf den letzten 100m gab es für ihn nur noch die Flucht nach vorne und somit gelang ihm ein deutlicher Sieg vor seinen Konkurrenten. 

Unglaublich dann der Blick auf die Stoppuhr: 48,03s. Überglücklich konnte Max seinen Augen nicht trauen. Mit dieser Zeit empfiehlt sich Max auch für internationale Einsätze in  einer 4 x 400m Nationalstaffel. 

Ein perfektes Wochenende – sehr guter Vorlauf, am Samstagabend eine optimale physiotherapeutische Versorgung bei unserem Partner Trimedic und damit eine bestmögliche Wiederherstellung für den Endlauf, und dann ab zum Deutschen Meistertitel!

Neben dem sensationellen Erfolg von Max Köhler gab es weitere positive Ergebnisse durch Anna Zittel und Heiko Gussmann. Nach einer überaus schwierigen Vorbereitung – während seines Brasilienaufenhaltes über Weihnachten war Training für fast 3 1/2 Wochen unmöglich – und einer Coronaninfektion eine Woche nach der Rückkehr, waren die Erwartungen an die DM Jugend eher verhalten. Dennoch war die Vorlaufzeit von 7,01s keine schlechte Vorstellung, auch wenn vor allem in der Startbeschleunigung die Defizite, aufgrund der fehlenden Trainingszeit, nicht zu übersehen waren. Für den Zwischenlauf hatte sich Heiko den Einstieg in die Zeiten unter 7s vorgenommen, kämpfte kurz nach dem Start aber mit einem kurzen Krampf im Hüftbeuger, der ihn deutlich behinderte und dieses Ziel unmöglich machte. Mit den erreichten 7,03s zeigte Heiko aber, dass diese Zielsetzung keineswegs unrealistisch gewesen war. Schade……

Auch für Anna lief der Tag etwas anders. Geplant war eigentlich, dass Anna zuerst den Vorlauf über die 60m Hürden bestreitet und gut 40 min später den Vorlauf über 400m. Durch die geringere Anzahl an abgegebenen Stellplatzkarten wurden die Vorläufe über die Hürden gestrichen – so platzte die Idee beide Strecken zu laufen, da die 60m Hürden-Halbfinalläufe gerade mal 15 min nach den 400m stattfinden sollten. Zum ersten Mal bei einer DJHM begann Anna die erste Teilstrecke auf Bahn 2 etwas zu verhalten, legte dann aber gut auf der 2. Hallenrunde zu und krönte ihren Auftritt mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 58,18s. Als 28. der Meldeliste gestartet belegte sie im Endergebnis Platz 17 – und das kann sich wahrlich sehen lassen und zeigt das Potential für die 400m Hürden im Sommer auf.

Anna wird am Wochenende in Mannheim bei den Badischen nochmals über 60m Hürden und am Nachmittag über die 400m an den Start gehen, während Heiko die 4 x 200m-Staffel Männer in Leipzig verstärkt, die derzeit auf Position 7 der Bestenliste liegend, versuchen wird, eine ähnliche Leistung wie 2020 zu erreichen – da war man mit Platz 4 nur knapp an einer Medaille vorbei geschrammt.

Ebenfalls an den Start in Sindelfingen ging Tim Anstett. Er startete am Samstag als einer der Jüngsten (noch U18), in den Wettkampf über die 800m Distanz. Den Vorlauf lief Tim in 1:56,65s und konnte über die Zeit als 8., mit dieser tollen Leistung einen Platz für den Finallauf am Sonntag erreichen. Im Finale, war die Doppelbelastung durch den Vorlauf doch zu spüren, weswegen er im Finale in 1.59,26s den 7. Platz belegte.Trotzdem kann Tim mit diesem Ergebnis als jüngster Athlet im Finale sehr zufrieden sein.

 

Nicht in Sindelfingen bei den Deutschen Jugend Hallenmeisterschaften, aber dafür auch sehr erfolgreich am letzten Wochenende waren Markus Görger und Simon Stützel.

Görger gewann in Charleville Meziere/FRA das französische Cross-Halbfinale über 9,6km Cross. In schwierigem Gelände besiegte er zahlreiche französische Topläufer in 31:22min deutlich und scheint hervorragend gerüstet für die Studierenden-Cross WM am 12.3. in Portugal zu sein.

Simon Stützel brachte in Sevilla/ESP als Tempomacher Miriam Dattke zu einer absoluten Topzeit im Marathon in 2:26,50h und lief selbst unter 2:27h ins Ziel.