Bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Dortmund sorgte Sprinterin Celine Böer am vergangenen Wochenende für das Highlight. Angereist als Zwölfte der Meldeliste steigerte sie sich deutlich und belohnte sich für ihren beherzten Auftritt mit der Bronzemedaille. Eine weitere Medaille für die LGR steuerte die 3x 1.000m Staffel der Männer bei. Sie mussten sich in einem engen Rennen nur dem TV Wattenscheid geschlagen geben.

Neue Rekorde führen zum Erfolg

Letztes Jahr am selben Ort bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Dortmund sollte noch nicht alles rund laufen, doch in diesem Jahr war alles anders. Celine Böer erwischte im Vorlauf über 60m einen guten Start und sprintete in neuer Bestzeit von 7,58 Sekunden zum großen Q und damit zur direkten Qualifikation für die nächste Runde. Das anschließende Halbfinale war schließlich die Endstation für die junge Sprinterin, die einen eher unruhigen Lauf erwischt und in 7,65 Sekunden ins Ziel kam. Der 13. Platz war bis zu diesem Zeitpunkt dennoch die beste Einzelplatzierung bei einer Deutschen Meisterschaft für Celine.

Am Sonntag ging es für Celine über die 200 m auf die ganze Hallenrunde, auf die sie schon die ganze Woche hin gefiebert hatte. Ein toller Eindruck in den letzten Trainingseinheiten, ein Hauf voll Motivation, große Vorfreude und eine kleine Portion Wut im Bauch waren am Ende die Zutaten für ein unglaubliches Ergebnis bereits im Vorlauf. In 24,26 Sekunden verbesserte Celine nicht nur ihre persönliche Bestleistung um eine halbe Sekunde, sondern auch den 38 Jahre alten Kreisrekord bei den Frauen. Die Zeit war zudem die drittschnellste Zeit aller Vorläufe, weshalb ihr im Finale die aussichtsreiche Bahn 4 zugeteilt wurde. Im Schatten der derzeitigen Überfliegerin der Hallensaison Johanna Martin donnerte Celine über die Rundbahn der Helmut-Körnig-Halle in Dortmund und sicherte sich am Ende in 24,30 Sekunden überraschend, aber absolut verdient die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften.

Foto: Isabelle Sturm

Enge Staffelentscheidung bringt Silber

Ein spannendes Rennen lieferten die Langstaffeln der Männer über 3x 1.000 Meter am frühen Samstagabend. Alexander Kessler brachte die Staffel für die LGR ins Rennen. Nach verhaltenem Beginn erhöhte der ehemalige LGR-Athlet Florian Zittel das Tempo deutlich und übergab den Staffelstab in Führung liegend an seinen Teamkollege vom TV Wattenscheid. Fast zeitgleich kamen dahinter die drei anderen Staffeln zum Wechsel, sodass Alex nach einem guten Rennen mit zwei schnelleren letzten Runden (2:33 min) Felix Wammetsberger auf den zweiten Abschnitt schickte. Gemeinsam mit der Staffel vom Dresdener SC, für den Felix Friedrich (Drittplatzierter über 3.000m bei der DM in Leipzig) unterwegs war, schloss Felix die Lücke nach vorne und wechselte an Position zwei auf Christoph Kessler. Die Schlussläufer bildeten nun ein Trio angeführt vom Dresdener SC, ehe Maximilian Feist (TV Wattenscheid) 300m vor dem Ziel die Initiative ergriff und nach vorne ging. Chris setzte sich direkt hinter seinen Konkurrenten und mit der Schlussglocke erhöhten die beiden ihr Tempo nochmals drastisch. Auf der Zielgeraden kam Chris schließlich noch sehr nah an den Führenden heran, musste sich jedoch im Wimpernschlagfinale um fünf Hundertstel geschlagen geben. Mit einer 25er Schlussrunde und der raus gestoppten Einzelzeit von 2:26 brachte Chris die Staffel somit in 7:24,49 Minuten auf den Silberrang.

Erfahrungen sammeln auf nationaler Ebene

Die 4×200 m Staffel der weiblichen U20 war bei diesen Meisterschaften ein Mix aus erfahrenen DM-Teilnehmerinnen und DM-Debütantinnen. Entsprechend galt es in erster Linie Erfahrungen auf der „großen Bühne“ zu sammeln. Mila Joas, Mara Fürniß, Felizitas Ansorge und Olivia Kuran zeigten, trotz teilweise verhaltener Wechsel, ein couragiertes Rennen und bestätigten allesamt ihre Bestzeiten über die 200m aus der aktuellen Hallensaison. In 1:45,98 Min. reihte sich das Staffelquartett auf dem 18. Platz ein und konnte sich damit um einige Plätze im Vergleich zur Platzierung in der Meldeliste verbessern.

Im Weitsprungwettkampf der weiblichen Jugend erwischte Mara Fürniß leider keinen guten Tag. Nach zwei ungültigen ersten Versuchen, geriet sie unter Zugzwang um noch einen Platz unter den ersten Acht und damit drei weitere Versuche zu ergattern. Beim dritten Versuch ging schließlich die weiße Fahne nach oben, doch 5,51 Meter sollten nicht für den Endkampf reichen. Eine Weite von 5,67m wäre nötig gewesen, nicht unmöglich für Mara, die in dieser Hallensaison bereits 5,80m gesprungen war.

Mit Bestleistung ins Finale

Ein taktisch cleveres Rennen absolvierte Mittelstreckler Simon Arnold bei seiner ersten Deutschen Meisterschaften im LGR-Trikot. Gleich beim ersten Startschuss des Meisterschafts-Wochenendes stand Simon im ersten von zwei Vorläufen über 1.500 Meter an der Startlinie. Er hielt sich von Beginn an auf den vorderen Positionen auf und konnte sich mit einem starken Endspurt den vierten Platz zurück erkämpfen, nachdem eingangs der letzten Runde zwei Konkurrenten an ihm vorbeigezogen waren. Mit 4:05,89 Minuten erzielte er zudem eine neue Bestzeit und zog hinter den drei direkt Qualifizierten als Schnellster der insgesamt sechs Zeitschnellsten ins Finale ein.

Auch im Finale lief er in einem recht gleichmäßigen Rennen schlau mit und befand sich stets um Platz sieben bis neun. Mit einer schnellen Schlussrunde holte er sich den achten Platz zurück und verbesserte sich nochmals auf 4:04,41 Minuten.

Bestzeiten in den USA

Auch in den USA waren die LGR-Athleten wieder erfolgreich. Tim Anstett verbesserte seine Hallen-Bestzeit über 800m auf 1:53,01 Minuten. Seine starke Form stellte Richard Planck mit neuen Bestzeiten über die Meile in 4:17 Minuten (=3:57 Min über 1.500m) und 3:08 Minuten über 1200m (= ca. 2:34 über 1.000m) unter Beweis. Für Nadja Moll sprang über 400m in 55,75 Sekunden ebenfalls eine neue Bestzeit heraus.