Beste Rennbedingungen bei Deutschlands größtem Laufereignis
Mit einer unglaublichen Zeit von 2:31:08h übertraf Melina Wolf bei ihrer Marathonpremiere alle Erwartungen, nicht zuletzt die eigenen, und schraubte damit auch den 26 Jahre alten Kreisrekord um ganze 16 Minuten nach unten. Als vierte Deutsche Läuferin überquerte sie bei der 49. Auflage des Berlinmarathons die Ziellinie.
Für ihren ersten Marathon hatte Melina sich, wenn schon dennschon, die geniale Kulisse und bekanntlich schnelle Strecke des Berlinmarathons ausgesucht. Und auch an diesem Sonntag sorgte perfektes Marathonwetter und eine große Zuschauerzahl für beste Rennbedingungen.
Mit Lächeln im Gesicht bis zur Ziellinie
Dass sie richtig fit ist war spätestens nach ihrer überraschenden Bestzeit und Platz 5 bei den 10km Straßenlaufmeisterschaften in Bad Liebenzell vor zwei Wochen klar, doch dass ein Marathon seine eigenen Tücken hat war ihr bewusst. Deshalb lief Melina „gefühlt die ganze Zeit mit angezogener Handbremse“. Als sie sah, dass sie die 10km und auch die Halbmarathonmarke viel schneller als geplant überquerte, dachte sie an Trainer Günne, der in diesem Moment daheim wohl bangte, ob seine Athletin das bis zum Ende durchstehen würde.
Doch der berüchtigte „Mann mit dem Hammer“ schlug bei Melina bis zum Ende nicht zu und sie wurde auf der zweiten Streckenhälfte immer schneller und hatte Spaß, einen um den anderen Läufer vor ihr einzusammeln. Auch die Verpflegung klappte genau wie geplant, sodass sie mit genügend Flüssigkeitsaufnahme und ohne Magenprobleme auf der Strecke unterwegs war. Sie sagt selbst, dass sie sich keine bessere Marathonprämiere hätte wünschen können, denn die Beine liefen wie von alleine. Als sie dann bei Kilometer 41 auf das Brandenburger Tor zulief stand ihr mehr als zurecht ein breites Grinsen im Gesicht und das gelingt wirklich nicht viele Marathonis.
Lucas Bittighofer mit neuer Bestzeit
Gerne wäre sie noch über Nacht in Berlin geblieben um mit ihrem Trainingspartner Simon Stützel zu feiern. Der erfahrene Marathonläufer hatte Melina bei so manchen harten Einheiten und langen Dauerläufen unterstützt und war selbst auch in Berlin an der Startlinie, um die Schweizerin Fabienne Schlumpf erfolgreich zu einem neuen Schweizer Rekord zu führen (2:25:21h).
Dass ein Marathon ganz plötzlich auf den letzten Kilometern zu einer echten Qual werden kann musste LGR-Athlet Lucas Bittighofer im letzten Jahr auf der gleichen Strecke feststellen. Diese offene Rechnung mit dem Berlin Marathon wollte er in diesem Jahr begleichen und lief in diesem Jahr in einem starken Rennen mit neuer persönlicher Bestzeit in 2:28:50h ins Ziel.