Auf den Weg in den hohen Norden zu den Deutschen Jugendmeisterschaften machten sich am vergangenen Wochenende zehn Athletinnen und Athleten der LG Region Karlsruhe. Für viele von ihnen bildeten die Meisterschaften in Rostock den Abschluss einer langen Saison, bei denen sie nochmals mit guten Leistungen und Platzierungen überzeugen konnten.

Mikaelle Assani dominiert die Weitsprungkonkurrenz

In überlegener Manier holte sich Mikaelle zum Abschluss einer überaus erfolgreichen Saison nach ihrer Bronzemedaille bei der U20-EM auch noch den DM Titel im Weitsprung der U20. Allerdings sah es am Donnerstagmorgen kurz vor Abfahrt nicht danach aus, als könne Mikaelle überhaupt einen Wettkampf absolvieren. Sie war auf der Treppe umgeknickt und überlegte, ob eine Anreise nach Rostock überhaupt Sinn machte. Da der Knöchel nicht geschwollen war entschied man sich dennoch zu fahren und am Abend Physio Jean-Marc Gobin den Fuß prüfen zu lassen. Sehr zur Erleichterung aller stellte sich die Verletzung nur als massive Blockade im unteren Sprunggelenk dar, allerdings verbunden mit einer schmerzhaften Kapselreizung. Jean-Marc machte wie immer einen großartigen Job und so stand Mikaelle am Sonntag tatsächlich am Anlauf, um um den Titel zu kämpfen. Die Devise ihres Coaches hieß damit auch dieses Mal: „Anlauf im ersten Versuch um einen halben Fuß zurücknehmen, volles Risiko gehen und danach je nach Zustand des Fußes entscheiden, ob man weitere Sprünge wagen kann“. Das funktionierte mit 6,54m hervorragend und damit war der Wettkampf eigentlich entschieden. Die Vizemeisterin erzielte mit 6,26m eine Bestleistung und war eigentlich ohne Chance Mikaelle zu gefährden. Mit 6,34m ohne Brett und 6,50m unterstrich Mikaelle ihre Ausnahmestellung und sprang damit genauso weit wie Maryse Luzolo in ihrer Qualifikation in Tokyo bei den Olympischen Spielen.

Mit der DM geht leider auch eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zu Ende – sehr zum Leidwesen ihres Coaches Udo Metzler, der sie in 3 Jahren von 5,71m in die Weltklasse der U20 mit Jahresweltbestleistung von 6,64m geführt hat, denn Mikaelle geht zum Studium in die USA. Es bleibt zu hoffen, dass sie dort weiter vorsichtig betreut und aufgebaut wird und nicht zu den 95% der Athleten gehören wird, für die dieser Weg eine schlechte Entscheidung gewesen ist.

– Udo Metzler –

Heiko Gussmann auf dem Bronzerang

Eine weitere DM Medaille konnte sich Sprinter Heiko Gussmann sichern. Er war in der Vorwoche der DM leicht angeschlagen und verzichtete daher auf den Start über 200 Meter und konzentrierte sich stattdessen voll auf seine Stärke über die 100 Meter Distanz. Den Vorlauf gewann er souverän in 11,04 Sekunden. Im Halbfinale startete der U18-Athlet eher schwach und konnte seinen Rückstand aber zulaufen und qualifizierte sich als Zweiter in 10,89 Sekunden für das Finale. Hier gelang Heiko ein wesentlich besserer Start und so konnte er sich über seine erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften freuen. Auf Rang drei kam er gerade einmal drei Hundertstel hinter dem Zweitplatzierten in 10,76 Sekunden ins Ziel.

Bei Lisa Merkel war nach einer langen Saison und zwei kräftezehrenden Rennen bei der U20-EM in Tallin die Luft ein wenig heraus und die 1500 Meter – Läuferin hatte sich mehr als ihren vierten Platz in 4:30,72 Minuten vorgenommen. Trainer Christoph Türkow ist mit der Saison seines Schützlings dennoch äußerst zufrieden und stellt heraus, dass die Konkurrenz aus dem älteren Jahrgang in diesem Lauf einfach stärker war.
Marie Streichsbier gelang mit ihrem Sprung über 1,70 Meter ein toller fünfte Platz in der Hochsprungkonkurrenz der U20. Erst bei der Höhe von 1,74 Meter, einen Zentimeter über ihrer bisherigen Bestleistung, musste sich die Siebenkämpferin von den Spezialistinnen verabschieden. Bis zu dieser Höhe war sie ohne Fehlversuch durch den Wettkampf gekommen.

Pech für Max Köhler

Maximilian Köhler hatte sich, nachdem er die drittschnellste Vorlaufzeit über die 400 Meter Hürden der U18 gelaufen war, viel fürs Finale vorgenommen. In Führung liegend touchierte er die 7. Hürde jedoch so unglücklich, dass er stürzte. Einzig die Tatsache, dass er unverletzt blieb, ist das Positive, das bleibt. Bei den Süddeutschen Meisterschaften wird der Athlet von Georg Zwirner noch einmal die Gelegenheit nutzen um eine schnelle Zeit über die Langhürden zu liefern.
Nach einer von Verletzungen geprägten Saison war der siebte Platz im Finale über 800 Meter für Sophia Seiter eine kleine Genugtuung und mit einer Zeit von 2:15,42 Minuten kann die U20-Athletin sehr zufrieden sein.
Florian Händle konnte im Diskuswurf mit den 1,75kg eine neue Bestweite von 53,98 Metern verbuchen und errang damit ebenfalls Rang sieben.
Tim Anstett (U18) scheiterte bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften im Halbfinale der 800 Meter Konkurrenz in 2:05,30 Minuten an der Konkurrenz aus dem älteren Jahrgang. Nach einer langsamen ersten Runde hatte der Athlet von Trainerin Sina Spancken sich bereits auf dem vorletzten Platz einsortiert und konnte bei der Tempoverschärfung auf der Schlussrunde nicht mitgehen.
Frederic Lewandowski (U20) wurde in seinem Vorlauf über die 110m Hürden der U20 in 15,25 Sekunden siebter. Johanna Sturm lief im Vorlauf über 400m Hürden der U18 als Fünfte ins Ziel in 68,02 Sekunden.