Vor einer Woche wurden in Walldorf die Süddeutschen Meistertitel in der Altersklasse U18 und bei den Aktiven vergeben. Für letztere ging es zudem um die letzte Möglichkeit Normen für die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig zu erfüllen. Die Sprinter und Springer der LGR durften sich nach den zwei Wettkampftagen somit über neue DM-Tickets sowie drei Silber- und einer Bronzemedaillen freuen.

Sprintstaffeln mit drei Medaillen

Bei den 4x100m Staffeln der Männer gingen gleich zwei Mannschaften der LG Region Karlsruhe an den Start. Die erste Staffel in der Besetzung Niklas-Köhler-Schwarzwälder-Bowe hatte sich das Ziel genommen, die U23-DM Norm von 43,20 s klar zu unterbieten. Mit guten Wechseln und einem starten Finish schob sich das Quartett am Ende auf den Silberrang nach vorne und blieb in 41,85 s auch klar unter der Norm für die Deutschen U23 Meisterschaften in Mönchengladbach. Kurz vor der Ziellinie fingen sie dabei auch die zweite Karlsruher Staffel mit Feilhauer, Hock, Kaloghlian und Cardoso Neves ab, die das Ziel in 41,88 s erreichten und sich über Bronze freuen durften.

Mit dem Ziel „2x DM A-Norm“ traten gleich zwei Frauenstaffeln der LGR bei den 4x100m der Frauen an. Im vierten Zeitlauf überquerte die U23-Besetzung nach 46,62 s die Ziellinie. Die Besetzung mit Marie Streichsbier, Sharleen Klein, Nele Zwirner und Celine Böer stellte damit ihren LGR-Rekord aus dem vergangenen Jahr ein unterbot damit die DM A Norm. Im selben Lauf kam das Quartett um Franziska Stöhr, Helena Brich, Mila Joas und Nicole Jäger auf ebenfalls starke 47,08 s. Leider blieb die Staffel damit um 8/100 s über der gewünschten Norm, weshalb nun die Daumen gedrückt sind, dass die Zeit für die Top 24 der Meldeliste für die Deutschen Meisterschaften ausreicht.

Foto: Julius Meyer
Foto: Julius Meyer

Konstante Leistungen im Vorlauf und Halbfinale

Über 100m gingen gleich drei LGR-Sprinter an den Start. Marvin Hock sicherte sich in 10,90 s das sichere Ticket fürs Halbfinale und kam dabei bis auf 1/100 s an seine Saisonbestzeit heran. Zunächst zittern musste Paul Casper Niklas, am Ende reichte seine neue persönliche Bestleistung von 11,04 s doch für den Einzug ins Halbfinale. Dort konnten beide in 10,99 s und 11,09 s ihre Leistungen aus dem Vorlauf bestätigen. Tobias Kaloghlian kam im Vorlauf nach 11,17 s ins Ziel.

Seinen Platz unter den Top 24 für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften verteidigen wollte Niclas Schmid über die 200m. Keine optimalen Bedingungen sorgten dafür, dass er seine bisherige Saisonbestzeit von 21,50 s nicht nochmal unterbieten konnte, jedoch strauchelte auch die Konkurrenz, sodass niemand an Niclas in der Bestenliste vorbeiziehen konnte. In 21,85 s belegte Niclas den 6. Platz

Über 100m meint es der Wind bei Louisa Breuer etwas zu gut. Wie bereits in Niefern (+2,1 m/s) blies auch in Walldorf (+3,5 m/s) der Wind etwas zu stark von hinten, weshalb die 12,73 Sekunden leider nicht bestenlistenfähig sind. Es bleibt aber nur eine Frage der Zeit, bis Louisa diese Zeiten auch unter normalen Bedingungen auf die Bahn trommelt.

Zwei Vizetitel im Weitsprung

Nach 3 Sprüngen und 7,35 m lag Joschka bis zum letzten Durchgang in Führung. Selbst eine Steigerung auf 7,39 m reichten an diesem Tag jedoch nicht zum Titel. Als Süddeutscher Vizemeister bleibt es mit dem erstmaligen Erfüllen der B-Norm nun spannend, ob ein Startplatz in Braunschweig möglich sein wird.

Mit reichlich Motivation aus Rom reiste Helena Brich mit dem Ziel nach Walldorf an weit zu springen. Die DM B-Norm schien nicht außer Reichweite. So waren die 6,15 m aus dem letzten Versuch zwar der Sprung zum Süddeutschen Vizemeistertitel aber leider nicht die insgeheim erhoffte B-Norm.

Foto: Julius Meyer
Foto: Julius Meyer

Über die Hürden und die Stadionrunde noch Luft nach oben

Im Feld der 100m Hürdensprinterin einen guten Eindruck hinterlassen war das Ziel von Nicole Jäger. Nach einer starken ersten Rennhälfte durfte sie sich über eine neue Bestzeit von 14,90 Sekunden freuen – welche aber sicherlich mit einer besseren zweiten Rennhälfte noch deutlich gedrückt werden kann.

Tobias Kaloghlian konnte seine gesteckten Ziele über die 110 m Hürden leider nicht ganz erfüllen. Nach sehr passivem Verhalten im Vorlauf (15,03 Sekunden), steigerte er sich im Finale trotz technisch unsauberem Lauf. Seine 14,90 Sekunden brachten ihm den vierten Platz ein.

Wie bei seiner Bestzeit in Mannheim ging Raphael Dern das Rennen über die 400 m mutig an. Der starke Gegenwind auf der Zielgeraden sollte den Langsprinter allerdings etwas einbremsen, sodass es am Ende nicht zu einer weiteren Verbesserung seiner Bestzeit gekommen ist. Mit den 51,13 s kann er bei seinem ersten Einsatz bei den Süddeutschen Meisterschaften dennoch zufrieden sein. Ein sehr konstantes, aber vielleicht zu passives Rennen lief Joao Cardoso Neves und überquerte in 53,85 s die Ziellinie.

Foto: Julius Meyer

Bestzeit, U18-DM-Norm und B-Finale

Schnellste LGR-U18-Sprinterin war an diesem Wochenende Felizitas Ansorge in 12,90 Sekunden. Dahinter sicherte sich Olivia Kuran auf der Kurzsprintdistanz in 12,91 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung. Elianne Melber erwischte dieses Mal einen etwas unrunden Lauf und überquerte die Ziellinie in 12,96 Sekunden. Ebenfalls eine neue Bestzeit bejubeln durfte Chiara Jansen, die in 13,03 Sekunden nun ebenfalls an der Schwelle zu den 12 Sekunden anklopft.

Im dritten von sieben Vorläufen schoss Elianne Melber aus dem Startblock und durch den Hürdenwald. Nach 100m standen 14,55 Sekunden auf der Anzeigetafel und Elianne konnte es kaum fassen. Neben einer starken Bestleistung erzielte sie hiermit auch die Norm für die deutschen U18 Meisterschaften und qualifizierte sich für das B-Finale. Trotz etwas passivem Lauf bestätigte sie in diesem ihre Vorlaufleistung mit 14,77 Sekunden und Platz 13 in einem starken Feld. Ihrer Trainingskollegin gleichtuend zeigte auch Felizitas Ansorge über die 100m Hürden ihre gute Form. Sie verbesserte ihren persönlichen Hausrekord auf 15,34 Sekunden.

Zweimal Platz vier

Felizitas startete mit 5,32 m gut in ihren Weitsprungwettkampf. Nach 5,39 m im vierten Versuch sollte es im letzten Versuch mit einem aggressiveren Anlauf noch einmal richtig weit gehen. Angeschoben von 1,9 m Rückenwind konnte Felizitas diesen Sprung jedoch leider nicht gültig machen. Somit blieb am Ende Platz 4 und die Gewissheit, dass es hätte weiter gehen können.

In ähnlicher Besetzung wie bei der Saisonbestzeit in Darmstadt ging die 4x100m Staffel der weiblichen U18 an den Start. Lediglich Felizitas Ansorge ersetzte Karoline Schulze an Position zwei, die unmittelbar vor den Staffeln noch die 400m Hürden bestritt. Im vierten von fünf Vorläufen sollten Jule Zwirner, Felizitas Ansorge, Olivia Kuran und Elianne Melber nicht nur den Lauf für sich entscheiden, die 49,20 Sekunden bedeuteten zudem eine weitere Verbesserung der persönlichen Bestzeit in dieser Saison. Als Neunte der Meldeliste sicherte sich das Quartett einen tollen 4. Platz.

Foto: Julius Meyer
Foto: Julius Meyer

Wind und Regen machen Anlauf schwierig

Trotz der überaus positiven Entwicklung von Elias Sprüngen gelang es ihm und dem Trainerteam nicht, in der Wind- und Regenlotterie des Tages die richtigen Entscheidungen bzgl. des Anlaufs zu treffen. So blieb mit 6,25 m leider nur der 7. Platz. Denjenigen, die zugeschaut haben, bleibt der Eindruck, dass Elias um die Medaillen hätte mitspringen können.

Nach dem Weitsprung ging es für Elias in den Startblock über die 100m. Nach einem verhaltenen Start kämpfte er sich zurück an die Konkurrenz und sicherte sich in 11,66 s einen Platz im Halbfinale. Mit deutlich besserem Start kam er nach 11,53 s ins Ziel und damit nah an seine Saisonbestzeit (11,45 s) heran.