Die Läuferinnen und Läufer der LGR standen der Sprint-Sprung-Gruppe in nichts nach und kehrte ebenso mit einigen Medaillen und guten Leistungen von den Süddeutschen Meisterschaften in Walldorf zurück. Zudem waren einige von ihnen am gleichen Wochenende, am Samstag vor einer Woche, beim LAV & Friends Meeting in Tübingen am Start. Dass die Wettkampfsaison auf Hochtouren läuft, zeigte sich dann unter der Woche am Mittwoch in Pfungstadt. Beim 2. Abendsportfest in dieser Saison waren unter den zahlreichen Startern erneut auch einige Athleten aus Karlsruhe dabei.
Erster LGR-Start und gleich Silber
Mit dem ersten Startschuss am Samstagmorgen machten sich 17 Läuferinnen auf die 12,5 Stadionrunden. Ihr Debüt für die LGR absolvierte dabei Saskia Haug, die sich vom Start weg in der siebenköpfigen Spitzengruppe aufhielt. Nach drei Kilometer setzte die sie in dem taktisch geprägten Rennen eine Attacke, der nur noch zwei weitere Läuferinnen folgen konnten. Zwei Runden vor dem Ziel übernahm dann Leah Hanle die Führung und gab sie trotz einer schnellen letzten Runde von Saskia in 69 Sekunden, mit der sie ihre Konkurrentin beinahe überraschte und zu einem Schlusssprint zwang, nicht mehr ab. Als Zweitplatzierte lief Saskia nach 17:23,85 Minuten ins Ziel und durfte sich als Triathletin der Karlsruher Lemminge über die Silbermedaille freuen. Auf den Plätzen drei und vier überzeugten mit Tanja Hellmann (LG Rülzheim) und Emma Simpson Dore (SSV Ulm) zwei ehemalige LGRlerinnen. Im Frühjahr noch auf der Marathonstrecke unterwegs begab sich nun auch Jule Hedwig auf die Bahn. Sie arbeitete Runde für Runde zwischen zwei Gruppen und konnte ihr Tempo stabilisieren, sodass sie sich mit einer neuen Bestzeit von 18:06,68 Minuten und Platz acht belohnte.
Wenige Sekunden nach ihr kam auf Platz zehn auch Lea Baus mit großer Freude ins Ziel. Nachdem sie die Norm für die U23-DM vor zwei Wochen noch knapp verpasst hatte, blieb sie nun in 18:09,91 Minuten deutlich unter dem geforderten Richtwert und konnte ihre Bestzeit nochmals um 15 Sekunden steigern.
Doppelsieg für die Langstaffeln
Nur zwei Runden hatten Lorenz Herrmann, Johannes Hein, Katja Bäuerle und Amélie Svensson am Nachmittag über 800 m zu absolvieren. Lorenz setzte in seinem Rennen eine frühe und mutige Attacke 200 Meter vor dem Ziel. Gegen den Wind und seine Gegner ankämpfend wurde er knapp vor der Ziellinie noch eingeholt und gewann in 1:51,75 Minuten die Silbermedaille. Im zuvor gestarteten B-Lauf ging Johannes Hein als Sieger hervor. In sehr guten 1:53,76 Minuten belegte er in der Endabrechnung Rang fünf.
Katja erzielte als Siebte gute 2:12,47 Minuten und zeigte sich mit diesem gelungenen Unterdistanztest bestens gerüstet für die DM in Braunschweig. Auch Amélie brachte auf der für sie sehr kurzen Strecke sehr gute 2:15,25 auf die Bahn. Für beide war es nicht der einzige Auftritt an diesem Tag. Gemeinsam mit Adeline Haisch durften sie sich gute zwei Stunden später über den souveränen Titelgewinn mit der 3x 800m Staffel freuen. Im Alleingang legten alle drei erstaunliche Einzelzeiten hin. Als Startläuferin lief Amélie von vorne weg 2:17 Min. und übergab an Adeline, die noch kein Rennen in Beinen hatte. Nach 2:11 Minuten übergab sie bereits an Katja, die den Sieg in 2:14 sicher ins Ziel brachte. Mit der Zeit von 6:42,72 Minuten unterboten sie auch deutlich die DM-Norm. Da diese Meisterschaften allerdings erst Mitte September stattfinden, bleibt
Die Männerstaffel hatte zuvor mit einem taktisch cleveren und letztlich überlegenen Titelgewinn über 3x 1000m vorgelegt. Etwa 250 m vor dem ersten Wechsel sorgte Alex Kessler (2:28 Min.) mit einer Attacke für eine Lücke zwischen sich und seinen Verfolgern und schickte Lorenz (2:26 Min.) somit als Führenden auf seine 2,5 Runden. Mit einem starken Tempolauf im Alleingang vergrößerte er die Lücke und übergab an Johannes (2:34 Min.). Er lief seinen Abschnitt klug und ruhig an und setzte einen Konter, als die Verfolger näherkamen. In 7:28,24 Minuten blieben sie auf dem ersten Platz.
Am Sonntag ließ Adeline auf ihren Staffeltitel noch einen weiteren folgen. Über 1.500 Meter siegte sie souverän in 4:25,15 Minute. Eine Runde vor Schluss setzte sie sich an die Spitze und mit schnellen letzten 400 m war ihr der Süddeutsche Meistertitel nicht mehr zu nehmen.
Gute Formtests vor den Deutschen in Tübingen
Die LAV Stadtwerke Tübingen lud am Samstag zum LAV&Friends Sportfest ein. Neben den Sprung- und Wurfdisziplinen insbesondere für die Jugend-Athleten und den Sprints über 100m, rückten am Abend die Mittelstrecken in den Fokus. Schnelle Rennen über 800m, 1.500m und 5.000m wurden von einige Topathleten der LAV, wie Hanna Klein und Maximilian Thorwirth angeschoben. Von der Tempoarbeit von Max profitierte vor allem Felix Wammtesberger, der Rennerfahrungen über die 5.000 m sammeln wollte und einen guten Formtest vor der DM in Braunschweig zeigte. Er hielt sich stets an den vorderen Positionen auf und setzte sich gegen Ende des Rennens direkt hinter Max, der das Tempo somit nochmals etwas erhöhte. In 14:12,18 Minuten kam für Felix sogar eine neue Bestzeit heraus. Arvid Lösel musste leider weite Strecken des Rennens im Alleingang absolvieren. In 15:13,09 Minuten zeigte er trotzdem eine gute Leistung. Mit Magenschmerzen quälte sich Jonas Roth über die 12,5 Runden und kam dennoch in neuer Bestzeit von 16:28,26 Minuten ins Ziel.
Christoph Kessler ging er über seine Paradestrecke der letzten Jahre an den Start und sicherte sich in 3:45,44 Minuten den Sieg. Mit diesem guten Unterdistanzdistanztest scheint er bereit zu sein für seinen ersten DM-Start über 3.000 m Hindernis. Benedict Bartels blieb in 4:00,17 Minuten nur knapp über der 4-Minuten-Marke.
Über 400 Meter konnte Joel Tutzschky eine neue Bestzeit von 50,87 Sekunden erzielen.
Laufsiege über 800 m in Pfungstadt
Am Mittwochabend waren insgesamt 13 Athleten der LGR in Pfungstadt am Start. Franziska Stöhr sprintete über 200 Meter trotz eines Rückschusses nach 80 m im ersten Durchgang zu einer neuen Bestzeit. Nachdem der zweite Start erfolgreich war, blieb die Hürdenläuferin in 24,99 Sekunden erstmals unter der 25 Sekunden-Marke.
Über 800 Meter setzte sich Adeline Haisch direkt hinter die Pacemakerin und lief sehr starke erste 600 m. Die letzten 200m musste sie dann allein von vorne gegen die immer schwerer werdenden Beine ankämpfen. Nach 62,2 Sekunden im Durchgang bei 400 m stoppten die Uhren im Ziel bei 2:08,18 Minuten und es folgte sogleich ihre Erkenntnis: „So blau war ich selten“. Auch Isalie Deusch lief ihr Rennen mutig auf Position zwei an (70 Sek.) und konnte auf den letzten 150 Metern die Führung übernehmen. Die U18-Athletin gewann ihren Lauf in Bestzeit von 2:25,65 Minuten und hinterließ einen starken Eindruck. Für Laura Melder verlief der Start in Pfungstadt mit 2:48,01 Minuten durchwachsen.
Etwas Pech hatte Lorenz Herrmann bei der Laufeinteilung, da er lediglich im C-Lauf landete. An Position drei laufend ging er nach 54 Sekunden auf die letzte Runde und gab auf der Gegengerade 250 m vor dem Ziel nochmal Gas, sodass er seinen Lauf in 1:49,79 Minuten gewinnen konnte. Benedict Bartels tat es ihm gleich und setzte sich zuerst auch hinter die Spitze, ehe er am Ende seinen Lauf für sich entscheiden konnte. Dies gelang nach einem starken Rennen mit einer neuen Bestleistung von 1:56,13 Minuten.
Für das Tempo in seinem Lauf sorgte Valentin Irrek mit einem mutigen Angang. Am Ende musste er diesem leider etwas Tribut zollen und kam nach 2:03,30 Minuten ins Ziel.
Schnelle 1.500m Zeiten im Doppelpack
Teamarbeit hieß das Motto über 1.500 m der Frauen. Adeline Haisch sorgte auf den ersten 900 m für das richtige Tempo. An Position zwei übernahm Katja Bäuerle anschließend das Zepter und gab diese Position bis ins Ziel nicht mehr ab. Auf der Zielgeraden mussten sie noch den Angriff von Amélie Svensson, die zu Beginn auf Rang vier lief und im Endspurt stark aufkam, abwehren. In sehr guten 4:26,35 Minuten rettete sie den Sieg aber über die Ziellinie. Amélie lief nur wenige Hundertstel nach 4:26,41 Minuten dahinter als Zweite ins Ziel.
In seinem ersten Bahnrennen seit gut zwei Jahren ging Paul Jelden die flotte Pace mit und konnten langen den Anschluss halten. Auf den letzten 250 m mobilisierte er alle Kräfte und blieb in 4:05,87 Minuten nur wenige Zehntel über seiner eigenen Bestzeit.
Trotz eines unrhythmischen Rennens und müden Beinen lief Linus Schaller in 4:22,83 Minuten nahe an seine Bestleistung heran. Das Rennen diente als gute Vorbereitung für den 5.000 m Lauf am gestrigen Samstag in Wien (offizielle Ergebnisse liegen leider noch nicht vor, Bericht folgt).
Ihr Debüt auf der Bahn und für die LGR gaben die Nachwuchsathleten Marc Baus und Gabriel Kourtev. Beide trainieren erst seit wenigen Wochen ambitioniert den Laufsport. Mit einem kontrollierten Rennen für die ersten 2.000 m rannten beide Athleten stets einen Tick schneller als die Vorgabe und mobilisierten auf den letzten 1.000 m bisher unentdeckte Reserven. Marc kam nach 10:35,49 Minuten ins Ziel und Gabriel, Athlet aus der Trainingsgruppe von Uli Schaller, in 10:41,97 Minuten nur wenige Sekunden danach. Beide Ergebnisse machen mit weiterem Training Lust auf mehr.