Pfungstadt stets gutes Pflaster für schnelle Zeiten

Pfungstadt bewies am gestrigen Abend einmal mehr, dass schnelle Zeiten nicht nur bei großen Meetings erzielt werden können und im Stadion des TSV Pfungstadts stets gute Leistungen erzielt werden. Bei der Merck Laufgala brachten die Athletinnen und Athleten der LGR bei sommerlicher Hitze ein großartiges Rennen nach dem anderen auf die Bahn.

Für das absolute Highlight des Abends sorgte schließlich Mittelstreckler Christoph Kessler mit seinem Rennen über 800 Meter. Angeführt von Lukas Abele vom SSC Hanau Rodenbach, der hervorragende Tempoarbeit leistete, fand das international hochkarätig besetze Feld mit zwei Briten, einem Neuseeländer und einem Australier, schnell einen guten Rhythmus. Nach einer Durchgangszeit von 52 Sekunden ging Chris auf Rang fünf in die zweite Runde. Mit einem erneut sehr starken Finish, einer brillanten Schlussgeraden, schob er sich auf Rang drei vor und überquerte die Ziellinie in unglaublichen 1:45,27 Minuten. Damit unterbot er die EM-Norm für München von 1:45,90min deutlich und blieb auch nur sieben Hundertstel über der WM-Norm.
Seine bisherige Bestzeit aus dem Jahr 2018 verbesserte der 27-jährige um mehr als eine Sekunde und nachdem er in dieser Saison bereits den Badischen Rekord über 1.500 Meter geknackt hatte, kann er sich von nun an auch Rekordhalter über 800 Meter nennen.

Bei den Deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Berlin wird Christoph trotzdem über 1.500 Meter starten, da dies die bevorzugte Strecke für die Europameisterschaft wäre, sofern es auch dort mit der Qualifikation funktioniert.

Bestzeiten über 800 Meter

Eine Winzigkeit von sechs Hundertstel fehlten im Ziel auch Johannes Hein zur Norm für die Deutschen U23 Meisterschaften. In 1:54,06min zeigte er dennoch seine tolle Entwicklung der letzten Monate und erzielte eine neue Bestzeit. Im gleichen Rennen lief Alexander Kessler zum Sieg in 1:53,26min. Leider war er mehrfach innen eingebaut und konnte erst auf der Schlussgeraden zum Endspurt ansetzen. Diese starken letzten hundert Meter offenbarten seine aktuelle Topverfassung und sein Potential ebenfalls Bestzeit zu laufen. Nach seinem eigenen Rennen stellte sich Alex noch asl Tempomacher über 1.500 Meter zur Verfügung und machte dort einen guten Job.

Im siebten von insgesamt elf Läufen über 800 Meter der Männer war Collin Haug am Start. Er hielt sich stets taktisch clever im vorderen Feld auf und erreichte mit 1:55,51 ebenfalls eine sehr gute neue Bestleistung.

Bestens vorbereitet für Berlin

Für die Langstreckler Paul Jelden und Jannik Weiß ging es auf die Unterdistanz von 1.500 Meter. Paul kämpfte bis zur Ziellinie und sicherte sich mit einem couragierten Rennen neben dem Sieg in seinem Lauf auch eine neue Bestzeit in 4:05,76min. Für Jannik ging es darum nach gut zwei Jahren ohne Bahnwettkampf wieder reinzukommen, was ihm in 4:08,18 sehr gut gelang.

Mit einer neuen Bestzeit belohnte sich Sophia Seiter für ein grandioses und sehr mutiges Rennen über 1.500 Meter. Die U20-Athletin schließ zur richtigen Zeit aufkommende Lücken im Feld und verlor so nie den Anschluss an die Führenden. 4:31,97 Minuten bedeuteten damit nicht nur eine Verbesserung ihrer bisherigen Bestleistung um fünf Sekunden, sondern zugleich auch die Erfüllung der Normen für die Deutschen U20- und U23-Meisterschaften.

Bestens vorbereitet für die Deutschen Meisterschaften der Aktive am kommenden Wochenende ist Amélie Svensson. Auch sie konnte ihre Bestzeit deutlich, um vier Sekunden, auf 4:24,59min verbessern. Als Vierte des Gesamtklassements stellte sie ihre blendende Verfassung unter Beweis, sodass man gespannt auf ihr Hindernisrennen in Berlin schauen kann.

Dort wird auch Katja Bäuerle an den Start gehen, die sich in diesem Jahr in den USA bereits auf 4:29,59min steigern konnte. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zeigte sie, dass sie nach wie vor in sehr guter Form ist und trotz zweiwöchiger Krankheitspause an ihre bisherigen Leistungen anknüpfen kann. In 4:30,42min blieb sie nur knapp über ihrer Bestzeit aus dem April dieses Jahres.