Im Rahmen der „Finals“ 2021, bei denen am vergangenen Wochenende die Deutschen Meister in 18 verschiedenen Sportarten ermittelt wurden, fanden auch die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Braunschweig statt. Durch sehr strenge, verschärfte Normen gab es in vielen Disziplinen nur kleine Startfelder und so manche Vorläufe wurden gestrichen, wodurch auch einigen LGR Athleten eine Teilnahme verwehrt blieb. Fünf Athlet*innen der LG Region Karlsruhe hatten dennoch ihre jeweilige Norm erfüllt und gingen im Eintracht-Stadion an den Start.
Nah an einer Sensation war Mikaelle Assani, der im Weitsprung nur ein Zentimeter zu einem Medaillenrang fehlte, was sie im nachhinein mächtig ärgerte. In einem technisch nicht immer überzeugenden Wettkampf gelang ihr mit 6,35m im zweiten Versuch der beste Sprung im Wettbewerb, in welchem für sie leider 4 ungültige Sprünge dabei waren. Im Gegensatz zu allen anderen Athleten schaffte sie es auf dieser neuen und recht weichen Anlage dennoch recht nah an ihre Bestleistung zu springen und eigentlich deutlich stärkere Athletinnen hinter sich zu lassen. Mit ihrer Weite war sie nur 2 Zentimeter von ihrer Bestmarke entfernt und wurde dafür mit Rang vier belohnt. Die Tür zur U20-EM in Tallin steht nun nach der bei jedem der 4 Wettkämpfe übertroffenen Norm weit offen.
Eine sehr schwere Aufgabe erwartete Christoph Kessler. Im Finallauf der 800m war im Olympiajahr die Konkurrenz äußerst stark mit drei Athleten im Feld, die bereits in diesem Jahr unter 1:47min geblieben waren. Christoph zeigte auf den letzten 150m ein fulminantes Finish und schob sich von der vierten Position auf den zweiten Platz nach vorne mit einer Zeit von 1:47,81min. Als Jahresfünfter angereist und mit der Silbermedaille aus dem Rennen zu gehen zeigt, wie viel Potential für eine noch schnellere Zeit vorhanden ist.
Neben dem Vizetitel beschert dies dem Mittelstreckler außerdem wichtige Platzierungspunkte für die Weltrangliste, sodass noch immer die Chance auf die Olympia-Qualifikation besteht. Die Entscheidung wird am Ende an einigen wenigen Weltranglisten-Platzierungen festgemacht werden.
In Christophs Sog rannte Lorenz Herrmann zu einer neuen Bestzeit und einem starken siebten Platz im Rennen der Aktiven. In 1:49,79min blieb er nach seiner Rückkehr aus den USA erstmals unter der magischen 1:50‘ Grenze.
Über die 1500m zeigte Felix Wammetsberger ein ganz starkes Rennen mit einer überzeugenden Schlussrunde. Nachdem er seine Bestzeit erst in der Vorwoche verbessert hatte, konnte er diese erneut herunterschrauben und lief in 3:40,35min nicht nur zu einer neuen Bestmarke, sondern verbesserte auch den Kreisrekord. Belohnt wurde er dafür mit Platz 6 in dem enorm schnellen Rennen um die Olympianorm.
Amélie Svensson erreichte im 3000m Hindernisrennen ihr persönliches Ziel einer Top-6-Platzierung. Zum Rennbeginn musste sie die schwierige Entscheidung treffen, ob sie mit der schnellen Dreiergruppe, die hinter Weltklasse-Athletin Gesa Krause und Lea Meyer um Bronze kämpfte, mitgehen sollte. Schlussendlich entschied sie sich dagegen und ließ abreißen. Dadurch sparte sie jedoch wertvolle Körner um sich in einem taktischen Kampf um den sechsten Platz in einer Zeit von 10:18,19min durchzusetzen.
Für Stabhochspringer Vincent Hobbie sprang in einem sehr spannenden Kampf um die Olympiatickets und den Meistertitel nach übersprungenen 5,20 Metern der siebte Platz heraus.
DM-Norm für Alex Kessler beim Kadersportfest in Mannhein
Am selben Wochenende gingen einige LGR Mittelstrecker in Mannheim an den Start. Allen voran konnte Alexander Kessler nach vielen knappen Versuchen endlich die sehr hohe Norm für die U23-DM unterbieten. Noch einige Tage zuvor war er beim Wettkampf in Uster (Schweiz) um eine Zehntelsekunde an der Norm vorbeigelaufen, doch mit Unterstützung von Collin Haug und Holger Körner lief er zu neuer Bestzeit in 1:52,90min und damit schneller als die geforderte Norm. Holger konnte das Rennen in guten 1:52,70min für sich entscheiden.
Franzi Stöhr konnte über die 400m Hürden den Sieg einfahren mit einer Zeit von 62,86s und einem soliden Rennen nach ihrer Rückkehr aus den USA. Im gleichen Lauf zeigte auch Johanna Sturm eine starke Leistung mit neuer persönlicher Bestzeit von 64,86s.
Im Finale über 100m der U18 konnte sich Heiko Gussmann in 11,06s durchsetzen, nachdem er bereits im Vorlauf den Sieg in 11,17s einfahren konnte. Damit nicht genug war er auch über die 200m Strecke in seiner Altersklasse nicht zu schlagen und lief in 22,65s die drittschnellste Zeit des Tages. Hürdenspezialist Philipp Schwarzwälder war dieses Mal auf der reine Sprintdistanz unterwegs. Nach seinem Vorlaufsieg in 11,60s verzichtete er jedoch auf das Finale. Lena Schuster lief auf Rang zwei über 100 m Hürden der weiblichen U18 in 14,98s. In der Altersklasse M15 kam Caesar Konz in 11,93s über 100m ebenfalls auf den zweiten Platz.
Weiter als seine Konkurrenten bei den Aktiven warf Florian Händle den Diskus mit einer Weite von 50,69m im dritten Versuch.