Überaus erfolgreich kehrten die LGR-Athleten am vergangenen Wochenende von den Deutschen U23-Meisterschaften mit integrierten Staffelmeisterschaften der Jugend aus Wetzlar zurück. Insgesamt sechs Deutsche Meistertitel und einen Vizemeistertitel, sowie weitere Top-Acht Platzierungen für das große Team sind ein unglaublicher Erfolg. Auf den Mittelstrecken war die LGR somit der mit Abstand erfolgreichste Verein, denn fünf von acht Titeln sicherten sich die Läuferinnen und Läufer aus Karlsruhe.

Den Anfang machten am Samstag die Jugend-Staffeln. Die 3x 800m Staffel der weiblichen Jugend U20 sicherte sich überlegen mit mehr als 50m Vorsprung den Titel. U18-Athletin Sophia Seiter brachte die Staffel ins Rennen und übergab an Position zwei liegend an Antje Pfüller. Die 17-jährige konnte sich nach 300 Metern an die Spitze setzten und weitete ihren Vorsprung mit einem überragenden Rennen weiter aus. Schlussläuferin Adeline Haisch baute diesen Vorsprung sogar noch etwas weiter aus und kam nach einem cleveren Lauf in 6:41,17 Minuten ins Ziel. Mit dieser Zeit haben die drei auch den Badischen Rekord aus dem Jahr 1977 um fünf Sekunden gesteigert. Die zweite Staffel der LGR mit Franziska Stöhr, Katja Bäuerle und Maike Sauer zeigte in 7:14,64 Minuten ebenfalls ein gutes Rennen. Franziska Stöhr hatte bereits einen 400 Meter Hürden Lauf in den Beinen, bei dem sie sich in der höheren Altersklasse in 64,60 Sekunden gut verkaufte.

Die Jungs standen dem Ergebnis über 3x 1.000 Meter in nichts nach, doch hier ging es deutlich spannender zu. Florian Zittel machte sich als Startläufer auf den ersten Kilometer und übergab in einem kompakten Feld sogar als Führender an David Mahnke. Er konnte vorne im Feld mitlaufen, sodass sich Lorenz Herrmann als Schlussläufer in einer 5-köpfigen Führungsgruppe befand. Er hielt stets Kontakt zur Spitze und setzte etwa 200 Meter vor dem Ziel zum Spurt an, erst auf den letzten Metern wurde er noch von Tobias Rex, dem Schlussläufer der Startgemeinschaft LAC Erfurt abgefangen. Nur zwei Zehntel hinter den Siegern belegten sie in 7:33,57 Minuten einen hervorragenden zweiten Platz.

Mit zwei souveränden Vorlaufsiegen qualifizierten sich Jana Reinert über 1.500 Meter und Pascal Kleyer über 800 Meter souverän für das Finale. Für Tobias Ferreira reichte es indes ganz knapp nicht. In einem taktischen Vorlauf verhielt er sich clever, wurde als Vierter in 1:53,48 Minuten geschlagen und verpasste einen der drei ersten sicheren Plätze für das Finale, auch über die Zeit reichte es leider nicht.

Im 800 Meter Finale der Junioren sortierte sich Pascal Kleyer zu Beginn im hinteren Feld ein und hielt sich somit aus allen Rangeleien raus. Auf der zweiten Runde arbeitete er sich nach vorne und machte bereits einige Plätze gut. Auf der Zielgerade waren die Läufer noch dicht beisammen, doch Pascal konnte sich innen an allen Läufern vorbeischieben und in 1:50,65 Minuten gewinnen.

Kurz danach lief auch Jana Reinert auf der für sie eher ungewohnte Strecke über 1.500 m zum Titel. Sie galt aber als absolute Topfavoritin, da sie die Meldeliste im Finale mit mehr als 15 Sekunden anführte. Auch sie hielt sich aus allem raus und lief im Feld mit, bevor sie sich 400 Meter vor Schluss an die Spitze setzte und unwiderstehlich davonzog. Im Ziel blieb die Zeit nach 4:30,61 Minuten stehen.

Einige Stunden nach ihren Rennen und der Vorbelastung aus den Vorläufen, Jana hatte sogar noch einen 800  Meter Lauf vom Freitag in Dessau in den Beinen, stellten soe sich in den Dienst der Mannschaft und verstärkten die Langstaffeln der U23, die sich beide Titel sichern konnten.

Die 3×800 Meter Staffel der Juniorinnen wurde von Adline Haisch angeführt. Sie lief bis 200m vor dem Ziel mit der Führenden mit und setzte dann zum Endspurt an, sodass sie mit etwa 15 Metern Vorsprung an Antje Pfüller übergab. Antje baute diesen Vorsprung kontinuierlich Meter um Meter aus. Das Rennen um den Titel war somit schon nach der Hälfte entschieden. Schlussläuferin Jana Reinert musste den Stab nur noch sicher ins Ziel bringen, da auch sie mit einem Vorsprung von gut 100 Metern auf die letzten beiden Runden ging. Mit einem kontrollierten Rennen kam sie nach einer Gesamtzeit von 6:37,62 min ins Ziel. Mit einem so deutlichen Titelgewinn hatte aber keiner gerechnet. Auch die zweite Staffel der LGR mit Sophia Seiter, Franziska Stöhr und Emma Planck zeigte ein super Rennen. Lange lagen sie auf Position drei und mussten diese erst auf den letzten 200 m abgeben. Mit einer Zeit von 7:12,27 min kamen sie auf Platz vier ins Ziel.

Wie bereits tags zuvor war auch das 3x 1.000 Meter Rennen der Junioren U23 spannender. Startläufer Tobias Ferreira hielt Kontakt zur Spitze und übernahm diese bereits sehr früh nach ungefähr 500m. Doch als sein Konkurrent vorbeiging, blieb er hinten dran und übergab nur mit einem winzigen Rückstand auf Lorenz Herrmann. Der U20-Athlet konnte sich somit im Windschatten von Aaron Bienenfeld vom SSC Hanau Rodenbach Kräfte sparen und auf den letzten Metern noch einen kleinen Vorsprung von gut 10 Metern herauslaufen. Schlussläufer Pascal Kleyer löste die Situation taktisch clever und ließ den Lukas Abele, den Schlussläufer vom SSC Hanau Rodenbach, wieder herankommen. Er übernahm die Führung, sodass auch Pascal nicht für das Tempo sorgen musste. Im Schlussspurt hatte er dann die besseren Karten und sicherte dem Team in 7:30,19 den Titel. Die zweite Mannschaft der LGR kam mit Johannes Fuchs, Yannik Probst und Alexander Keßler in 7:41,94 min auf einen tollen sechsten Platz.

Der insgesamt sechste Meistertitel ging an Stabhochspringer Vincent Hobbie. Nachdem Topfavorit Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) beim Einspringen umknickte und als Vorsichtsmaßnahme im Hinblick auf die für ihn anstehende WM-Saison auf den Wettkampf verzichtete, nutze Vincent die Gunst der Stunde und sicherte sich höhengleich mit Tom Linus Humann (Schweriner SC) seinen ersten Deutschen Meistertitel. Beide leisteten sich jeweils zwei Fehlversuche und übersprangen die Siegerhöhe von 5,30 m im zweiten Versuch. Die folgende Höhe ließen sie aus und 5,40 m war für beide zu hoch. Mit erfüllter Norm und als Deutscher Meister ist Vincent nun sicher bei der U23-EM in Gävle dabei.

Im 3.000 Meter Hindernis Rennen zeigte Johanna Flacke ein gutes Rennen und blieb in 10:35,71 Minuten nur knapp über ihrer Bestzeit, die Norm für die Deutschen Meisterschaften erfüllte sie damit. Leider war sie in der entscheidenden Phase ohne direkte Konkurrentin und kam somit als Secshte ins Ziel. Antje Alt zeigte einen soliden Einstand auf der langen Hindernisstrecke und kam nach 11:22,62 Minuten als elfte ins Ziel. Jannik Weiß erwischte mit Magen-Darm Problemen einen schwarzen Tag und kämpfte sich dennoch tapfer in 9:37,25 Minuten über die gleiche Distanz als Zwölfter ins Ziel.

Mit einem guten neunten Platz und Saisonbestleistung in 42,60 Sekunden überzeugte die Juniorenstaffel mit Arthur Kadnikov, Marvin Hock, Marvin Göllner und Niclas Schmid bei dieser Meisterschaft. Vor allem für die beiden Neulinge Arthur und Niclas war dieser Wettkampf eine wichtige Erfahrung und Motivation. Die Träume von einem möglichen Finale über 100 Meter und 200 Meter musste Pia Ringhoffer am Samstag begraben. Mit massiven Rückenschmerzen angereist, konnten auch die Behandlungen von Physio Jean-Marc Gobin nicht mehr helfen. Unter diesen Umständen sogar noch guten 12,00 Sekunden im 100 Meter Vorlauf beendete Pia die DM und reiste ab. Jetzt gilt es diese Verletzung in den Griff zu bekommen, um für den Einzelstart über 200 Meter und die Staffel in Berlin fit zu werden.

Etwas Pech hatte Marvin Hock über die 400 Meter, wo er in neuer Bestzeit von 48,71 Sekunden bei schwierigen Windbedingungen den undankbaren 13. Platz belegte und damit knapp am B-Finale vorbei schrammte. Diese Zeit ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, wie schon die folgenden regionalen Meisterschaften zeigen dürften. Am Sonntagmorgen schob er im Vorlauf noch eine neue Bestleistung über 200 Meter nach, wo er 21,93 Sekunden sprintete und damit erstmals unter der 22 Sekundenmarke blieb.

Einen tollen Wettkampf zeigte auch Clio Gausmann, die immer besser in Form kommt. MIt neuer Saisonbestleistung von 47,16 Metern wurde sie, bei dem überlegenen Sieg von Annika Marie Fuchs mit mehr als acht Metern Vorsprung, im Gesamtklassement Elfte.

Maike Anstett konnte leider nicht an ihre Vorjahresleistung anknüpfen, bei der DM im letzten Jahr wurde sie Zweite. Mit 11,76 Metern kam sie in diesem Jahr auf den zehnten Platz.

U20-Athletin Angela Förster zeige im Hochsprung fehlerfreie Serie, die erst bei 1,74 Meter endete. Mit übersprungenen 1,70 Meter und Platz elf war sie nicht ganz zufrieden, doch mit den Deutschen Jugendmeisterschaften steht ihr noch ein Höhepunkt bevor.

Zum Schluss richten wir ein herzliches Dankeschön an unseren Physio Jean-Marc Gobin, ohne den einige Athleten nicht so optimal an den Start gegangen wären.

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