Erfahrung sammelten einige Athleten der Sprint-/Sprunggruppe beim Int. Pfingstmeeting in Zofingen, Schweiz, das seit mehr als 40 Jahren stattfindet und sehr gut organisiert immer wieder hervorragende Ergebnisse liefert.
Schon früh am Morgen mussten die Sprinter in die Vorläufe. Wendelin Waecker sprintete 10,95 sec. die eigentlich für das Finale gereicht hätten, doch hatten die Organisatoren einen Platz für den derzeit schnellsten Schweizer Alex Wilson reserviert. Marvin Göllner mit 11,37 und Kevin Nwaoha in 11,52 sec. blieben unter ihren Möglichkeiten. Ein Ausrufezeichen setzte Kevin Nwaoha dann im Weitsprung, den er nur knapp geschlagen auf dem 3. Platz beendete. Viel wichtiger aber war, dass Kevin im Finale zwar ohne gültigen Versuch blieb, aber endlich technisch ansprechende Sprünge zeigte, die alle sehr weit waren und die Hoffnung nährten, dass bald zählbare weite Sprünge gelingen könnten.
Das gleiche Phänomen im Weitsprung der weiblichen Klasse. Eine sehr starke Vorstellung zeigte Nina Garay mit vielen sehr guten Sprüngen, von denen der beste Gültige bei 5,92m lag, was Platz 3 einbrachte. Nach schlechtem Beginn steigerte sich auch die zweite Karlsruherin Miakelle Assani im Finale deutlich und erreichte gute 5,90m. Beide Athletinnen hatten im letzten jeweils ungültigen Versuch eine Weite weit jenseits der 6m-Grenze gezeigt und deuteten damit Möglichkeiten einer weiteren Verbesserung an. Pech hatte Lizzy Sauter bei ihrem weiten aber ungültigen Sprung, gültig waren schließlich 5,19m.
Über die 200m der Männer gab es am Morgen eher durchwachsene Ergebnisse. Die erreichten 22,35 sec. von Wendelin Waecker und 23,13 sec. von Marvin Göllner konnten nicht zufriedenstellen, weshalb sich Wendelin Waecker entschloss auch die 2. Serie zu sprinten, was wesentlich besser gelang. Die Zeitnahme zeigte schließlich 21,83 sec. und damit auch technisch einen klaren Schritt in die richtige Richtung.
Zum ersten Mal in seiner Karriere durfte Julian Howard indessen auf Vermittlung seines Coaches beim IAAF-Meeting in Hengelo, Niederlande starten, einer international zu den bestbesetzten Meetings zählenden Traditionsveranstaltung in der Nähe von Enschede. Im gut besuchten Stadion mussten die Weitspringer bei guten Bedingungen in 2019 mit einem neuen Format Vorlieb nehmen, das zwar für die Zuschauer sehr interessant ist, den Athleten aber nicht so behagte. Entgegen der üblichen Regel, wonach die 8 besten des Vorkampfes noch einmal 3 weitere Versuche erhalten und so den Sieger ermitteln, hatten sich die Organisatoren etwas Neues ausgedacht. Nach 3 Sprüngen im Vorkampf wird der Wettbewerb ab dem 4. Versuch im Ko-System durchgeführt, d. h. in den 4 Paarungen wird ein Versuch durchgeführt und nur der Sieger dieser Paarung erreicht die nächste Runde, also das Halbfinale. Nach ordentlichem Einstieg von 7,70m und einem ungültigen Versuch konnte Julian sich mit der Weite des 3. Versuches von 7,73m für das „Viertelfinale“ qualifizieren, bekam es dort aber mit dem Olympiasieger von 2016 Jeff Hendersson aus den USA zu tun, eine schwere Aufgabe. Julian steigerte sich zwar auf 7,77m, war aber dennoch gegen den US-Amerikaner ohne Chance und schied aus. Doch auch für Hendersson war im Halbfinale wegen eines ungültigen Versuches Schluss und Sieger dieses ungewöhnlichen Modus wurde schließlich der Südafrikaner Luvo Manyonga, der bis dahin auch die weitesten Sprünge gezeigt hatte, die jedoch für das Endergebnis ohne Bedeutung waren. Julian belegte nach dieser neuen und spannenden Erfahrung in diesem Klassement schließlich Platz 6.