Am 31. Mai verwandelte sich das Carl-Kaufmann-Stadion unter Flutlicht und mit über 60 Rennen erneut in eine Hochburg des Laufsports. Die 9. PUMA NITRO Lange Laufnacht stellte nicht nur den Teilnehmerrekord ein, sondern bot bei teils herausfordernden Wind- und Wetterbedingungen spektakuläre Leistungen, darunter ein neuer Meetingrekord, zahlreiche Saisonbestzeiten und eine Vielzahl erfüllter Leistungsnormen.

Auch die Athletinnen und Athleten der LG Region Karlsruhe zeigten eine beeindruckende Form und belohnten sich mit zahlreichen persönlichen Bestleistungen, DM-Normen und spannenden Rennverläufen.

Deutsche Topleistungen

Für das sportliche Highlight des Abends sorgte Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt) über 1500 Meter mit 3:35,62 Minuten. Angeführt von Christoph Kessler, der im B-Lauf 1.000 Meter für das richtige Tempo sorgte, gelang Marvin mit dem Sieg in seinem Rennen auch der Tagessieg. Im vermeintlichen schnellsten Lauf des Tages ging mit Frederik Ruppert der neue Deutsche Rekordhalter über 3.000m Hindernis an den Start und konnte seine sieben Jahre alte Bestzeit deutlich auf 3:38,12 Minuten steigern. Nach verhaltenem Rennbeginn konnte er sich insbesondere auf der zweiten Rennhälfte steigern und kam als Zweiter des Laufs ins Ziel. Anschließend stellte er sich noch als Tempomacher zur Verfügung und sorgte im 5.000m Renen für das optimale Tempo. 

Eine weitere Topleistung brachte Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) über 3.000m Hindernis auf die Bahn. In 9:33,06 Minuten stellte sie einen neuen Meetingrekord und wiederholte damit ihren Sieg von 2023. Einzig die drei fehlenden Sekunden zur Bestätigungsnorm der WM blieben ein kleiner Wermutstropfen.

Nach den großen Blöcken der 800m und 1500m Rennen am Nachmittag, die im strahlenden Sonnenschein stattfanden und viele spannenden Rennentscheidungen und schnelle Zeiten brachten, sorgten heftige Windböen und ein nahendes Gewitter zum Start des Hauptprogramms für kurze Unsicherheit. Davon ließen sich die Athleten in den folgenden Rennen jedoch kaum beeinträchtigen und lieferten sich ebenso enge Entscheidungen. Auch der später einsetzende Regen hielt die Teilnehmer nicht von schnellen Zeiten ab. Diese erzielte auch die vielen LGR-Athleten in ihren Rennen.

Matthias Marke, @pho.metheus
Frederic Kilo, @frdrcgl

Mutige Rennen über 800 Meter

Über die 800 Meter der männlichen Jugend und Männerklasse überzeugten gleich mehrere Läufer mit neuen Bestzeiten. Lorenz Löffler steigerte sich auf 2:06,91 Minuten, ein Fortschritt um 1,5 Sekunden für den U16-Athleten. Seit Ostern trainiert er in der Stützpunktgruppe U18/U20 Lauf und macht dort kontinuierlich Fortschritte. Valentin Irrek zeigte ein mutiges Rennen, übernahm hinter dem Tempomacher die Führung und bestimmte das Tempo von 400 bis 650 Metern. Am Ende verbesserte er seine persönliche Bestzeit deutlich auf 2:00,63 Min. und blieb damit nur einen Wimpernschlag über der Zwei-Minuten-Marke. Auch Moritz Götten präsentierte sich in starker Form und verbesserte sich auf 2:01,64 Min., was ein Plus von 2,5 Sekunden bedeutet und seine Entwicklung auf der Unterdistanz unterstreicht. Joel Tutzschky durchbrach erstmals die 1:58-Marke und lief mit 1:57,60 Min. eine neue persönliche Bestzeit. Johannes Hein schließlich krönte das starke 800-Meter-Ergebnis mit 1:51,95 Minuten, unterbot damit die DM-B-Norm von 1:52,50 Minuten und zeigte eine sehr überzeugende Leistung. Auch Richard Kaup-Lapönin verbesserte sich auf 1:55,29 Min., trotz eines sehr unruhigen Rennens. Ebenfalls unter der DM-B-Norm blieb Alexander Kessler mit einem starken Saisoneinstieg in 1:51,58 Minute.

Bei den Frauen über 800 Meter zeigte sich Isalie Deusch mit 2:22,51 Minuten in aufsteigender Form und steigerte ihre Bestzeit um drei Sekunden. Ihr Ziel, in diesem Jahr unter 2:20 Minuten zu laufen, rückt damit näher. Karoline Schulze lief mit 2:22,36 Min. fast an ihre Bestzeit heran, während Helena Schenk mit 2:08,19 Minuten ein solides Rennen zeigte.

Stefan Kellerer, @munich_hobbyracer
Cedric Sikorski, @cesiko.ski

DM-Normen über 1.500 Meter

Die 1500-Meter-Rennen der Männer entwickelten sich zu einem der Highlights des Abends. Simon Arnold unterbot mit 3:56,31 Minuten die DM-Norm in der U23 und erzielte eine neue Bestzeit. Yannis Wagner überzeugte mit einem taktisch klugen Rennen. Nach einer verhaltenen Anfangsrunde setzte er sich mutig an die Spitze des Feldes, überholte fast alle Läufer von hinten und wurde in 4:07,61 Minuten mit einer neuen Bestzeit und der DM-Norm in der U18 belohnt. Anton Meier nutzte das hohe Tempo von Yannis und lieferte mit 4:09,38 Minuten das wohl beste Rennen seiner bisherigen Laufbahn ab. Ebenfalls waren die neue Bestzeit und die DM-Norm deutlich unterboten. Jakob Etzel zeigte auf den letzten 500 Metern Kampfgeist und beendete sein Rennen in 4:22,55 Minuten, nahe an seiner Bestleistung. Lasse Körner absolvierte sein 1500-Meter-Debüt in 4:24,56 Minuten, obwohl er kaum spezielles Tempotraining absolviert hatte, ein Beleg für sein Talent und seine Grundschnelligkeit. Tim Schulz blieb mit 4:20,40 Minuten nur knapp über seiner persönlichen Bestleistung. Einziger Wermutstropfen in diesem Block war der Ausfall von Linus Schaller, der nach einem Stoß kurz nach dem Start das Rennen nicht beenden konnte.

Auch die weiblichen Läuferinnen zeigten über 1500 Meter starke Leistungen. Adeline Haisch lief im A-Lauf ein mutiges Rennen und verbesserte sich auf 4:19,55 Minuten, nur vier Tage nach ihrer Rückkehr aus den USA. Emma Rohrbach unterbot in 4:34,11 Minuten deutlich die DM-Norm der U18. Zwar war das Tempo bei 800 Metern zu langsam für eine absolute Topzeit oder eine mögliche EVOF-Norm, doch ihr Potenzial ist eindeutig sichtbar. Aurina Coletti verbesserte sich um ganze fünf Sekunden auf 4:56,90 Minuten, während Pia Glauner nach zwei Rangeleien und einem Tritt, der sie aus dem Rhythmus brachte, in 5:05,48 Minuten eine kämpferische Leistung ins Ziel brachte.

Frederic Kilo, @frdrcgl

Marken über 5.000 Meter geknackt

Über 5000 Meter präsentierten sich Triathletin Saskia Haug und die Männer ebenfalls in Bestform. Saskia unterbot mit 16:58,12 Minuten die DM-B-Norm und bewies erneut ihre starke Laufform. Paul Jelden zeigte ein konstantes Rennen und kam mit 14:49,14 Minuten nur vier Sekunden über seine Bestzeit ins Ziel. Benedict Noon lief extrem couragiert und wurde mit einer klaren neuen Bestzeit von 14:51,19 Minuten belohnt. Auch er unterbot damit die DM-Norm in der U23.

Dank an zahlreiche Helfer

Die Lange Laufnacht 2025 unterstrich eindrucksvoll ihren Ruf als schnelles, stimmungsvolles Meeting mit nationaler und internationaler Strahlkraft. Rekorde, Normen, Bestleistungen, packende Rennen – Karlsruhes Flutlicht-Abend bot alles, was echtes Laufsportherz begehrt.

Ein großer Dank geht an die vielen Helfer, die Tempomacher und das begeisterungsfähige Publikum, das mit seiner Nähe zur Bahn entscheidend zur einzigartigen Atmosphäre beitrug. Die nächste Ausgabe darf mit Spannung erwartet werden.

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