Die erste Meisterschaft des Jahres fand am vergangenen Wochenende in Sindelfingen statt. Von der U18 bis zu den Aktiven wurden die Baden-Württembergischen Meistertitel vergeben. Die LGR überzeugte mit starken Staffelergebnissen und konnte einige Medaillen mit zurück nach Karlsruhe bringen.

U18-Mädels mit Bestzeiten über 60 Meter

Den Start in das Meisterschaftswochenende machte die weibliche Jugend U18 mit den 60m Vorläufen. Elianne Melber überquerte in 8,14 Sek. als schnellste Karlsruherin die Ziellinie. Lilly Wieland lief in 8,20 Sek. zu einer neuen Bestleistung, genauso Karoline Schulze, die bei ihrem ersten Start in dieser Hallensaison ihre 60m Bestzeit auf 8,23 Sek. schrauben konnte. Antonia Kamm kam nach 8,37 Sek. ins Ziel und konnte hiermit ihre bisherige Saisonbestzeit um ganze 11 Hundertstel verbessern. 

Wenige Stunden später stand für Antonia noch der Weitsprung an. 5,10 Meter im dritten Versuch bedeuteten den Einzug ins Finale, eine neue Saisonbestleistung und einen guten achten Platz.

Ein Ausrufezeichen setzte am Sonntag Lilly über die 200 m. In 25,86 Sek. gewann sie unangefochten ihren Vorlauf und verbesserte ihre nur zwei Wochen alte persönliche Bestleistung um nahezu acht Zehntel. In einem sehr starken U18-Feld bedeutete die Zeit am Ende einen starken achten Platz. Ihr erstes 200 Meter-Rennen überhaupt absolvierte Antonia. In 27,48 Sek. gelang ihr hier ein gutes Ergebnis. Trotz Trainingsrückstand bzw. hoher Vorbelastung durch die vorangegangenen Wettkämpfe zeigten Karoline (27,12 Sek.) und Elianne (27,58 Sek.) gute Leistungen.

WU18-Staffel siegt mit neuem Kreisrekord

Ihr zweites Saisonrennen über die 400 m (60,99 Sek.) ging Olivia Kuran leider zu passiv an und konnte daher nicht ganz an den guten Saisonauftakt anknüpfen. 

Am frühen Sonntagmorgen startete die U18 mit den 60 m Hürden in den Wettkampftag. Dabei qualifizierten sich sowohl Elianne in 9,12 Sek., wie auch Olivia in 9,26 Sek. für das Finale. In diesem wurde den beiden aufgrund einer falsch positionierten Hürde die Möglichkeit zur weiteren Verbesserung genommen. Mit Platz 3 bzw. Platz 6 zeigten sie sich dennoch zufrieden und auf einen Einspruch wurde verzichtet. Karoline konnte leider nicht an ihre guten Trainingsleistungen anknüpfen und schaffte den Sprung ins Finale nicht.

Mit dem Selbstbewusstsein der letzten Woche ging das Staffelquartett um Lilly, Olivia, Karoline und Elianne an den Start. Mit schnellen Beinen und tollen Wechseln gewann die Staffel in 1:44,36 Minuten die Goldmedaille und stellte gleichzeitig einen neuen U18-Kreisrekord auf. Zudem erfüllten sie die Norm für die deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften um mehr als zwei Sekunden.

Im Schlussspurt Silber erkämpft

In ihrem ersten Meisterschaftsrennen im roten Trikot lief Pia Glauner direkt zur Vizemeisterschaft. Während des Rennens über 1.500 Meter hielt sich Pia lange direkt hinter der Spitze auf und zeigte ihre Ambitionen auf das Podest. Im Schlussspurt noch auf Platz vier liegend, überholte die talentierte Nachwuchsathletin auf der kurzen Hallenzielgeraden noch zwei Läuferinnen. In 5:01,89 Minuten durfte sie sich über den Gewinn der Silbermedaille freuen und blieb nur wenige Zehntel über ihrer zwei Wochen alten Bestzeit. Sogar zum ersten Mal überhaupt im LGR-Trikot am Start war Aurina Coletti. Die junge Athletin unseres Schweizer Coaches Vincent Merlo errang auf Anhieb mit 5:05,21 MInuten einen guten fünften Platz. Ein solides Rennen lieferte Marika Prolingheuer bei den Landesmeisterschaften ab und kam auf den achten Platz. Im Mittelteil musste Marika mehrere Runden alleine drehen und kämpfte um jede Sekunde.

Zittern musste zunächst Felizitas Ansorge im Weitsprung der WU20. Nach drei Versuchen schaffte sie es mit 5,32 m noch als letzte Springerin ins Finale der besten acht. Im fünften Versuch gelang ihr dann die Steigerung auf 5,44 Meter und hiermit ein guter sechster Platz. Am zweiten Tag standen für Felizitas die 200 m an. In 25,86 Sek. sprintete sie zu einer neuen persönlichen Bestleistung und dem neunten Platz in der U20.

Knappes Staffelrennen der Frauen

Gleich zwei LGR-Sprinterinnen erreichten das A-Finale über 60m. Pia Ringhoffer verbesserte sich im Vorlauf auf 7,64 Sek. und im Finale erneut auf 7,62 Sekunden. Dahinter verbesserte Celine Böer ihre Saisonbestzeit auf 7,66 Sekunden. Im Vorlauf durfte sich Louisa Breuer über eine neue Bestzeit (8,06 Sek.) freuen. Exakt die gleiche Zeit erzielte auch Marie Sophie Streichsbier. Sharleen Klein sprintete 8,20 Sekunden.

Auf dem Bronzerang unterbot Celine in starken 24,40 Sekunden die DM-B-Norm über die 200 m. Hier stoppten die Uhren bei Marie bei 26,48 Sekunden.

Eine aufsteigende Leistungskurve zeigt Nicole Frey. Trotz Oberschenkelproblemen steigerte sie sich gegenüber den Vorwochen über die 60 Meter Hürden Strecke auf 9,31 Sekunden. Für das Finale qualifizierte sich Sharleen mit 8,81 Sekunden. Dort belegte sie mit 8,99 Sek. den achten Platz. 

Ein packendes Rennen boten die 4x200m Staffeln der Frauen. In einem Kampf bis zur Ziellinie sicherten sich Celine, Pia, Louisa und Sharleen in 1:40,76 Min. die Bronzemedaille und unterboten die DM-B-Norm (1:42,50 Min.) deutlich.

Emma Planck konnte nach dem Verletzungsjahr 2024 endlich wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Das unrhythmische Rennen über 1.500 Meter war für sie noch ungewohnt, aber mit Platz sieben in guten 4:42,47 Minuten ist ein Anfang gemacht.

Elias Hildebrand mit zwei Gold- und einer Silbermedaille

Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Elias Hildebrand über die 60 m der männlichen Jugend U18. Mit einem eindeutigen Vorlaufsieg in 7,23 Sek. konnte er mit viel Selbstbewusstsein ins Finale gehen. Trotz eines eher suboptimalen Starts gelang es Elias hier, die Konkurrenz auch auf der kurzen Distanz wieder einzufangen und in 7,16 Sek. den Baden-Württembergischen Meistertitel zu gewinnen. Über die 200 Meter versuchte er an die Erfolge des Vortages anzuknüpfen. In 22,62 Sek. gewann Elias seinen Vorlauf und verpasste hier nur um zwei Hundertstel seinen dritten Titel des Wochenendes. Seine Zeit bedeutete am Ende die Silbermedaille, eine neue persönliche Bestleistung und einen neuen Kreisrekord. Zudem konnte Elias als U18-Athlet hiermit die U20-Hallen-DM-Norm (22,70 Sek.) unterbieten und sich damit seinen Startplatz in Dortmund in wenigen Wochen sichern.

Tempoarbeit mit Bronze belohnt

In der männlichen Jugend U18 war die LGR über 1.500 m mit zwei Läufern vertreten. Mutig rannte Yannis Wagner im jüngeren Jahrgang der U18 ab 200 m nach vorne und hielt das Tempo konstant bis zur 1.000 Meter Marke. Nachdem die Konkurrenten dann an ihm vorbeigingen, stellte Yannis seinen Schritt um und folgte den beiden Favoriten. Im Zielspurt mobilisierte Yannis alle Kräfte und belohnte sich mit einer Medaille und dem dritten Rang. Seine Bestleistungen steigerte er um sieben Sekunden auf 4:17,86 Minuten. Triathlet Max Birk profitierte von der guten Tempoarbeit seines Teamkollegens und hielt sich im Feld direkt dahinter auf. Der Langstreckenspezialist konnte das Tempo lange mitgehen und rannte am Ende auf einen starken fünften Platz. Auch Max verbesserte sich deutlich um über sechs Sekunden auf 4:18,72 Minuten. 

Am Sonntag gingen die Langstreckler über 3.000m an den Start. Nachdem ein Hallenstart bei Moritz Götten vor wenigen Wochen komplett in Frage stand, war seine Leistung mit neuer Bestzeit und einem dritten Platz deutlich mehr als erwartet. Im Zielspurt setzte er sich gegen seinen Trainingspartner Linus Schaller in 9:24,40 Minuten durch. Linus kam acht Hundertstel später als Vierter über die Ziellinie. Nach seinem Anfangstempo auf 9:10 Min. musste er im zweiten Rennteil das Tempo reduzieren und kämpfte sich über die Hallenrunden. Im ersten Hallenrennen lief Tim Schulz mutig die erste Rennhälfte auf eine neue Bestzeit an. Am Ende kämpfte er gegen die Uhr und blieb neun Hundertstel über seiner Outdoor-PB. Er wurde mit einer Zeit von 9:44,35 Minuten Fünfter. Jakob Etzel musste das Rennen leider verletzungsbedingt aufgeben. 

Eine gute Standortbestimmung gelang Domenik Hahn mit Platz sieben in 8:53,49 Minuten. Nach einer kleineren Verletzung im Trainingslager zeigte er damit, dass sein Oberschenkel die Belastung aushält und es am Wochenende in Karlsruhe bei den Süddeutschen Meisterschaften einen deutlichen Schritt schneller geht.

Erfolgreiches Rennen gegen die Uhr

Einen Haken hinter die B-Norm konnte die Männerstaffel der LGR machen. Konkurrenzlos war es für Marvin Hock, Julian Jake Bowe, Philipp Ippen und Elias Hildebrand ein Sprint gegen die Zeit, die im Ziel nach 1:29,53 Minute stehenbleiben sollte. Bei den anstehenden Meisterschaften wollen die Männer diese Zeit nun stetig verbessern, um sich bei den Deutschen Meisterschaften eine möglichst gute Bahn zu sichern.

Mittelstreckler Joel Tutzchky kam über 400 Meter nach 50,98 Sekunden ins Ziel. Auch Domenik Hahn gelang mit 4:04,10 Minuten ein gelungener Einstieg in die Hallensaison. Steffen Klinder kam im Weitsprung auf 6,22 Meter und wird schon am kommenden Samstag versuchen, diese Weite deutlich zu steigern. An gleicher Stelle finden dann die Baden-Württembergischen Meisterschaften der Jugend- und Aktivenklassen statt, wo die LGR mit einem noch deutlich größeren Team vertreten sein wird.

Kesslers gewinnen jeweils auf dem Silberrang

Christoph Kessler macht 2025 berufsbedingt nicht mehr so viele Wettkämpfe, sodass die wenigen passen müssen. Da für ihn bei den Meisterschaften die DM-Norm über 1.500 m fallen sollte, zeigte er sich sehr aktiv und lief fast das gesamte Rennen souverän von vorne. Sein Hauptkonkurrent wollte sich nicht an der Normjagd beteiligen und nutze Christophs Vorarbeit zum Sieg. Das LGR-Urgestein war aber dennoch sehr zufrieden, da er in starken 3:47,99 Minuten die A-Norm für die Deutsche Meisterschaft deutlich unterbot und zudem Silber in die badische Residenzstadt holte. 

Alexander Kessler machte es seinem Bruder nach und gewann ebenfalls die Silbermedaille. Mit einem starken und gleichmäßigen Rennen in 1:52,12 Minute blieb er klar unter der B-Norm, sodass es für die DM in Dortmund reichen müsste. 

Ein taktisch kluges Rennen absolvierte Raphael Dern über die 400 m. Mit einem mutigen Angang, ohne zu überpacen, spulte er die zwei Hallenrunden ab und kam in zufriedenstellenden 51,56 Sekunden ins Ziel. Joel Tutzschky überquerte als Erster seines Laufs die Ziellinie und belegte im Gesamtklassement in 50,61 Sekunden Platz vier. 

Doppelsieg über 4x 200m der Männer

Nach einer Disqualifikation im Vorlauf erzielte Marvin Hock in einem Einlagelauf in 7,05 Sek. die schnellste 60 m Sprintzeit der LGR-Athleten. Philipp Ippen lief in 7,13 Sek. ins Finale und bestätigte dort seine Zeit mit 7,15 Sek. Tobias Kaloghlian egalisierte in 7,19 Sek. seine Saisonbestzeit. Julian Jake Bowe erwischte leider keinen guten Start und kam in 7,33 Sek. ins Ziel. Deutlich zufriedener war Joao Cardoso Neves mit 7,38 Sek., mit denen er ganz nah an seine Bestzeit heran sprinten konnte.

Über die 60m Hürden der Männer lief Tobias mit noch etwas angezogener Handbremse in 8,28 Sek. ins Finale. Dort erwischte er einen ausgesprochen guten Start – als Konsequenz war er zu dicht auf der ersten Hürde und konnte den Lauf nicht beenden. Mit Wut aus dem verpatzten Hürdenfinale ging Tobias die 200 m aggressiv an und überquerte die Ziellinie in 22,44 Sekunden. Damit sicherte er sich die Silbermedaille. 

Auch in diesem Jahr nicht zu schlagen, war die 4×200 m-Männerstaffel mit Marvin Hock, Max Köhler, Philipp Ippen und Elias Hildebrand, die in 1:28,09 Min. ihren Staffeltitel erfolgreich verteidigen konnten und sich das Direktticket für die deutschen Meisterschaften in Dortmund sichern konnten. Einen Doppelsieg perfekt machte die zweite LGR-Staffel mit Tobias Kaloghlian, Julian Jake Bowe, Joao Cardoso Neves und Felix Nübel, die nach 1:31,26 Min. die Ziellinie überquerten.

Keinen guten Tag erwischte leider Steffen Klinder. Im stark besetzten Weitsprung der Männer verhinderten technische Schwierigkeiten im Sprung leider ein besseres Ergebnis. Am Ende stehen 6,11 m.