Bei sehr kühlen Herbsttemperaturen fanden im neu sanierten Floschenstadion in Sindelfingen die Deutschen Langstaffelmeisterschaften statt. Die stimmungslosen und zum Teil erschreckend schwach besetzten Titelkämpfe in der Off-Season sollten den Deutschen Leichtathletik Verband hoffentlich endgültig überzeugt haben, dass die etwas großspurige Idee eines „nationalen Staffelfestes“ im Sinne der amerikanischen Penn-Relays endgültig gestorben sein sollte.
Von der LG Region Karlsruhe hatten zwei Staffeln beschlossen, die späten Titelkämpfe in Angriff zu nehmen.
Platz fünf über 4x 400 Meter
Die sieben qualifizierten Staffeln über 4x400m der männlichen Juniorenklasse wurden, da es in Sindelfingen lediglich 6 Rundbahnen gibt, so auf zwei Läufe verteilt, dass unser Quartett im zweiten Zeitlauf von Anfang bis Ende alleine unterwegs war. Die favorisierten Teams vom Königsteiner LV und aus Frankfurt waren schnell enteilt, dahinter zogen unsere Jungs vor den Dortmundern einsam ihre Kreise. Max Köhler übergab nach 49,8 Sekunden auf David Martinovic, der mit 52,9 Sekunden auf den U20-Athleten Valentin Irrek wechselte. Dieser reichte nach 53,7 Sekunden das Staffelholz an Joel Tutzschky weiter, der im Alleingang noch gute 50,5 Sekunden auf die Bahn „brannte“. Letztlich blieben die Uhren bei 3:26,91 Minuten stehen, was Platz fünf in der Gesamtabrechnung war. Bitter war, dass die direkten Konkurrenten um die Bronzemedaille im ersten Lauf waren, sodass es gar keine Möglichkeit gab, sich direkt um die Bronzemedaille zu „streiten“.
Mit Silber belohnt
Spannung war bei den Männern über die 3×1000 Meter zu erwarten. Im Feld der 10 qualifizierten Teams konnten sich neben dem favorisierten LSC Höchstadt/Aisch und dem Königsteiner LV auch unsere Männer Medaillenhoffnungen machen, obwohl Markus Görger erkältet und Alex Kessler ebenfalls leicht angeschlagen ins Rennen gingen.
Alex verhielt sich taktisch sehr clever auf der Startposition. Geduldig wartete er bei windigen Bedingungen ab und überspurtete dann kurz vor dem ersten Wechsel den Führenden Okai Charles. Nur Höchstadt/Aisch konnte folgen. Markus Görger zauberte als zweiter Läufer trotz Erkältung eine 2:28 Min. auf die Bahn und konnte knapp hinter den starken Mittelstrecklern aus Bayern auf Christoph Kessler wechseln. Den taktisch gelaufenen letzten Abschnitt gestaltete der frisch verheiratete Chris klug. Er folgte dem deutschen Meister Florian Bremm und hielt clever den heranstürmenden Schlussläufer des Königssteiner LV auf Distanz. Im Zielsprint wurde es dann ganz knapp um Gold. Letztlich fehlten in 7:27,54 Minuten lediglich 15 Hundertstel zum DM-Titel. Trotzdem konnte das krankheitsgebeutelte Trio sehr zufrieden mit dem gewonnenen Silber sein.
– Günther Scheefer –