Die U18- und U23- Athleten der LGR machten sich am vergangenen Wochenende auf den Weg nach Mönchengladbach zu den Deutschen Meisterschaften ihrer Altersklasse. Erstmalig wurden die Titelkämpfe in dieser Konstellation ausgetragen und nicht wie bisher üblich als Jugendmeisterschaften der U20 und U18 zusammen. Die zweite neue Paarung wird dann die U20 und die U16 sein, die Ende Juli ihre Meister in Koblenz küren. Mit guten Resultaten und einer Medaille kehrten die Sportler vom langen Wettkampfwochenende, das bereits am Freitag mit den ersten Vorläufen gestartet war, zurück.
Wind verhindert schnellere Zeit
Nach seinem sechsten Platz bei der Aktiven DM wusste Maximilian Köhler auch in seiner Altersklasse zu überzeugen. Nach dem Sieg im Vorlauf und der damit verbundenen sicheren Finalqualifikation (52,70 Sek.) hatten die Hürdenläufer im Endlauf erneut mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. „Ich hatte 300m Gegenwind“ resultierte so auch Max nach seinem Rennen. Die Zeiten waren dementsprechend von allen Finalteilnehmern, inklusive der Favoriten, eher mittelprächtig. Dennoch durfte sich Max im Ziel über den Deutschen U23-Vizemeistertitel freuen und erzielte mit 52,66 Sekunden zudem eine schnellere Zeit als im Vorlauf. Es zeigt sich, dass er nun mehr und mehr auch mehrere Rennen an aufeinanderfolgenden Tagen verkraften kann. An den Sieger und DM-Zweitplatzierten Owe Fischer-Brieholz kam er zwar nicht heran, doch seinen Top-Kontrahenten Lasse Schmidt konnte er hinter sich lassen.
Topfit zum Saisonhöhepunkt
Zur Bestform liefen Sharleen Klein und Nele Zwirner über die 100m Hürden Distanz auf. Trotz starken Gegenwinds präsentierten sie sich mit neuen Bestzeiten in absoluter Topform. Für Sharleen blieb die Uhr im Ziel erstmal bei einer Zeit unter 14 Sekunden stehen. In 13,96 Sekunden belegte sie im Endklassement Rang 13. Auch Nele näherte sich der genannten Grenze weiter an und verbesserte sich auf starke 14,03 Sekunden (Platz 16). Bei insgesamt 32 Teilnehmerinnen wären damit beiden im B-Finale gewesen, das leider nicht ausgetragen wurde.
Bei seiner ersten Einzel-DM lief Soren Philipp Tico ordentliche 14,77 Sekunden über die 110m Hürden. Damit fehlten dem U18-Athleten nur sieben Hundertstel zum Weiterkommen. Verletzungsbedingt lief die unmittelbare Vorbereitung in den letzten drei Wochen nicht ideal, weshalb er auch nicht an seine Bestzeit aus dem Vorjahr von 14,41 Sekunden herankam. Diese Zeit hätte locker für das Weiterkommen gereicht. Dennoch sammelte er wichtige Erfahrungen für die nächsten Meisterschaften.
Gute Staffelergebnisse zum Auftakt
In mehreren Zeitläufen wurden am Freitagabend die ersten Medaillen des Meisterschaftswochenendes für die erfolgreichen Staffeln vergeben. Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur Saisonbestzeit gab es für die 4x100m Staffel mit Maellys Alferi, Felizitas Ansorge, Olivia Kuran und Elianne Melber. Nach 48,70 Sekunden überquerte das Staffelquartett die Ziellinie und verbesserte sich im Vergleich zur Meldeliste um 5 Plätze auf Rang 16.
Mit durchweg soliden Wechseln lief die 4x100m Staffel der Weiblichen U23 mit Marie Streichsbier, Nele Zwirner, Sharleen Klein und Mila Joas nach 47,46 Sekunden ins Ziel und auf Platz 10 in der Gesamtwertung.
Einsatzgeschwächt ging die 4x100m Staffel der Männlichen U23 an den Start. Mit Soren Tico Philipp und Elias Hildebrand sprangen zwei U18-Athleten in die Presche und sammelten wichtige Erfahrungen. Gemeinsam mit den bereits routinierten Philipp Schwarzwälder und Julian Jake Bowe erzielte das Quartett in 42,70 Sekunden einen 11. Platz im Gesamtranking.
Gerade einmal etwas mehr als 60 Minuten nach dem erfolgreichen Staffeleinsatz startete Olivia Kuran über die 400m Hürden. Bei schwierigen äußeren Bedingungen fand sie leider ihren Rhythmus nicht. Mit ihrer Zeit von 66,83 Sekunden erzielte sie dennoch einen respektablen 19. Platz bei ihrem ersten Einzelstart auf einer Deutschen Meisterschaft. Ihre Staffel- und Trainingskameradin Elianne Melber erwischte am letzten Meisterschaftstag einen guten Start in ihr 100m Hürden Rennen. Leider wurde sie jedoch ab der dritten Hürde passiv und konnte nicht an ihre Bestleistung anknüpfen. Für die beiden jungen Athletinnen stellte bereits die Teilnahme einen großen Erfolg dar und die gesammelten Erfahrungen sind für hoffentlich viele weitere Starts bei großen Meisterschaften sehr wertvoll.
Tempoarbeit wird nicht belohnt
Im Vorlauf über 1500m ging es im großen Feld mit 16 Athletinnen sehr eng zu. Katja Bäuerle konnte sich im engen Schlusssprint letztlich mit Platz 5 in 4:30,94 Minuten eines der großen Qs und damit den Finaleinzug sichern. Dort zeigte sie sich am Folgetag bei windigen Bedingungen sehr mutig und spannte sich im taktischen Finale an die Spitze des Feldes. Im harten Endspurt gingen ihr dann etwas die Körner aus und es blieb letztlich Platz 9 in 4:42,23 Minuten.
Matthias Vergotte lief im flott gelaufenen U23-Finale über 3000 Meter Hindernis mutig in der Spitzengruppe mit und konnte bis Kilometer 2 auch ganz vorne mitmischen. Als auf dem letzten Kilometer das Tempo noch mal erhöht wurde, musste er leider reißen lassen, erkämpfte sich aber letztlich in 9:03,22 Minuten einen guten 6. Platz.
Lea Baus überzeugte über die 5000 Meter bei den Juniorinnen nach der gelungenen Normerfüllung auch bei ihrer ersten DM-Teilnahme. In einer Dreiergruppe musste Lea viel Tempoarbeit leisten und wurde leider von den anderen beiden anderen Läuferinnen wenig unterstützt. So sind die 18:21,30 Minuten auf Platz 19 letztlich ein gutes Ergebnis und die Meisterschaften im ersten U23-Jahr für Lea eine gute Erfahrung mit der zweitbesten Zeit ihrer jungen Karriere.
Neue Bestzeit über 400m Hürden
Johanna Sturm zeigte sich auf den Punkt fit und konnte im Vorlauf über 400m Hürden der Juniorinnen in 62,45 Sekunden eine neue PB erzielen und sich damit als Achtplatzierte einen der begehrten Finalplätze sichern. Im sehr windigen Finallauf am Samstag konnte sie sich nicht mehr steigern, aber mit Rang 8 in 63,82 Sekunden doch zufrieden sein.
Nadja Moll konnte im 400 Meter Vorlauf bei extrem windigen Bedingungen nicht an ihre starken Zeiten aus den USA anknüpfen und schied in 59,80 Sekunden im Vorlauf aus.
Im Vorlauf über 800 Meter der WU23 machte es Helena Schenk spannend. Nach eher langsamen 65“ über die ersten 400 Meter sicherte sie sich in 2:10,46 Minuten als Zweite das große Q. Im Finale am Sonntag ging die junge U23-Athletin mit Halsschmerzen an die Startlinie und die Verunsicherung war dementsprechend groß: In einem brutalen Temporennen, das in 2:02 Min. gewonnen wurde, kämpfte sie bis zum letzten Meter und wurde in 2:08,03 Minuten gute Sechste.
Doppelstart von Florian Händle
Florian Händle schaffte im Speerwurf mit sehr guten 63,31 Metern im ersten Versuch den Einzug ins Finale der besten Acht, wo er sich nicht mehr steigern konnte. Trotzdem kann er mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Beim Diskuswerfen startete der Hüne am Sonntagmorgen leider mit zwei ungültigen Versuchen in den Wettbewerb und stand so vor dem dritten Durchgang mächtig unter Druck. Mit 48,72 Meter brachte er zwar einen guten Wurf in die Wertung, welcher allerdings nicht für den Finaleinzug reichte und letztlich Platz 11 einbrachte.