Gut 30 Athletinnen und Athleten waren am vergangenen Wochenende gemeinsam mit ihren Trainern bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig am Start. Während einige das Eintracht-Stadion noch von den Titelkämpfen in den Jahren 2020 und 2021 kannten, war die DM für die jungen Athleten und Jugend-Langstaffeln eine neue und aufregende Erfahrung.
Eine andere LGR-Staffel sorgte hingegen für eine absolute Überraschung und mit Platz vier für die beste Platzierung des Wochenendes. Insgesamt erzielten die LGR-Sportler sechs Top-Acht Platzierungen und drei weitere unter den Top Ten.
Im Dauerregen auf Platz sechs
Maximilian Köhler war bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften der Aktiven sehr aufgeregt und ging bei ungewohnten Rahmenbedingungen, in einem großen Stadion mit zahlreichen Zuschauern, mit ordentlich Nervosität in seinen Vorlauf über 400m Hürden. Trotz eines nicht optimalen Laufs konnte er sich über die Zeit von 51,76 Sekunden für das Finale qualifizieren. Am Sonntag erwartet alle Athleten nahezu komplett umgedrehtes Wetter. Nach Sonnenschein und blauem Himmel am Freitagabend und Samstag bestimmte am Sonntag der Dauerregen und die deutlich kühleren Temperaturen das Wettkampfgeschehen. So musste auch Max im strömenden Regen sein Finale bestreiten. In diesem hochklassig besetzten Rennen mit vier ehemaligen Olympia-Teilnehmern konnte er in 52,18 Sekunden einen beachtlich sechsten Platz erreichen. Leider war es aufgrund der schwierigen Bedingungen an diesem Tag nicht möglich, eine neue Bestzeit zu liefern.
Die schnellen 11,80 Sekunden über 100 Meter beförderten die U20-Sprinterin Celine Böer ins Teilnehmerfeld bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven in Braunschweig. Beeindruckt von der großen Kulisse im EINTRACHT-Stadion lieferte Celine in 11,91 Sekunden eine solide Leistung ab. Dem strömenden Regen stellen musste sich Niclas Schmid am Sonntag über die 200m, der in den letzten Wochen mit wiederkehrenden Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. So konnte der schnelle Sprinter nicht befreit auflaufen und erreichte nach 22,34 Sekunden das Ziel. Dennoch kann Niclas auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken, in der er bisher in neun Rennen unter 22 Sekunden geblieben ist, inklusive der neuen Bestleistung von 21,50 Sek.
Neuer Kreisrekord für die Frauen
Die Deutschen Meisterschaften haben es dem 4x100m-Staffelquartett der Frauen angetan. So stellten sie bereits im vergangenen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel in 46,62 s einen neuen Kreisrekord auf. Am Sonntag in Braunschweig sprinteten Franziska Stöhr, Helena Brich, Celine Böer und Nele Zwirner mit schnellen Beinen und tollen Wechseln über die Bahn und verbesserten den Rekord erneut um 7 Zehntel auf 45,92 s. Der Jubel war groß als nach dem letzten Zeitendlauf der vierte Platz für die Staffel der LG Region Karlsruhe an der Anzeigetafel erschien. Hervorzuheben ist, dass die Staffelmitglieder aus verschiedenen Trainingsgruppen der LGR stammen, was für die gute Zusammenarbeit innerhalb der LGR spricht.
Gleich zwei Männerstaffeln schafften es zu den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Die erste Staffel mit Joschka Feilhauer, Marvin Hock, Niclas Schmid und Julian Jake Bowe lief in Saisonbestzeit von 41,04 Sekunden die viertschnellste LGR-Zeit in den letzten 20 Jahren. Lediglich bei der DM in Erfurt 2017 (+1) und Berlin 2019 blieben die LGR-Staffeln unter 41 Sekunden. In einer starken Männerkonkurrenz reichte dies für Platz 10 und zu einer Verbesserung um 5 Plätze im Vergleich zur Platzierung in der Meldeliste. Ihren 19. Platz in der Meldeliste bestätigen konnte die zweite LGR-Staffel mit Hannes Löffler, Elias Hildebrand, Philipp Schwarzwälder und Joao Cardoso Neves, die darüber hinaus viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Insbesondere U18-Weitspringer Elias an Position zwei löste die anspruchsvolle Aufgabe mit zwei Wechseln souverän.
Finalplätze für Adeline und Lorenz
Im zweiten Vorlauf über 800 Meter der Männer konnte Alex Kessler nach einem sehr langsamen Angang des Feldes in 60 Sekunden für die ersten 400 Meter eine sehr starke zweite Runde laufen. Letztlich blieb in 1:56,17 Minuten der sechste Platz im Vorlauf. Lorenz Herrmann nutze die Gunst der Stunde und konnte sich in einem klugen, beherzten Rennen in seinem schnellen Vorlauf in 1:50,48 als Dritter über die Zeit für das Finale qualifizieren. Im eng besetzten 800 Meter Finale der Männer verkaufte er sich nach seinem starken Vorlauf erneut gut und konnte in 1:51,98 Minuten einen sehr guten 8. Platz nach Baden holen. Im dritten Vorlauf der Frauen im sehr stark besetzten 800 Meter Rennen lief Helena Schenk ein sehr couragiertes Rennen. Leider reichte es in guten 2:08,21 letztlich nicht zum Einzug ins Finale und in der Endabrechnung für den 14. Platz.
Im Halbfinale der Frauen über 1500 Meter sicherte sich Adeline Haisch nach einem sehr langsamen Beginn und 1:37 Min. auf den letzten 600 Metern in 4:28,97 Minuten als Vierte sicher mit einem großen Q den Finalplatz. Noch stärker zeigte sich Adeline Haisch am Folgetag. In einem klugen und couragiert gelaufenen Finale kam sie trotz eines zum Teil taktisch gelaufenen Rennens fast an ihre Bestzeit heran. In 4:21,98 Minuten erzielte sie einen hervorragenden 7. Platz. Katja Bäuerle konnte im zweiten Halbfinale die Attacke 300 Meter vor Schluss nicht ganz mitgehen und schied in 4:28,40 Minuten knapp aus. Im Endresultat stand aber ein solider 14. Platz für die junge Athletin, die noch der U23 angehört. Felix Wammetsberger wurde für seinen Mut nach den 5.000 Meter am Vortag noch die 1.500 Meter zu laufen nicht belohnt. Am Ende fehlten ihm im Halbfinale in 3:57,92 Minuten die Körner und es blieb Platz 26.
Kräftezehrende Hindernis-Rennen
Über die 5.000m der Männer versuchte Felix Wammetsberger trotz einer leichten Erkältung seine gute Form auf die Bahn zu bringen. Leider musste er nach zwei Kilometern erkennen, dass man den Körper eben selten austricksen kann. Er brachte das Rennen in 14:31,10 Minuten zwar tapfer zu Ende, war aber mit Platz 16 nicht zufrieden.
Mit fast 40 Minuten Zeitplanverzögerung starteten die 3.000m Hindernis der Männer in der Nachmittagshitze. Für Christoph Kessler schien das Rennen nach einem vielversprechenden Beginn durch einen Sturz bei 600 Metern schon zu Ende. Trotzdem kämpfte er sich noch auf Platz neun in starken 8:57,93 Minuten ins Ziel. Erst nach dem Rennen stellte sich heraus, dass er sich beim Sturz eine Wunde am Kopf zugezogen hatte, was Chris eine lange „Zugabe“ im Klinikum Braunschweig einbrachte. Bei Mathias Vergotte schwanden nach einem etwas zu schnellen Angang am Ende die Kräfte. In 9:13,86 Minuten belegte er letztlich den 12. Platz.
Zum Abschluss der Meisterschaften folgte Amélie Svensson zwei Kilometer lang dem Top-Trio um Gesa Krause. Leider brachte sie ein Fast-Sturz 600 Meter vor dem Ziel so sehr aus dem Rhythmus, dass sie am Ende des 3.000 Meter Hindernisrennens in 10:13,08 Minuten auf Platz neun nicht für ihren Mut belohnt wurde. Franzi Stöhr konnte nach einer langen Saison in den USA über 400m Hürden nicht mehr ganz an ihre PB aus dem Frühjahr herankommen. Trotzdem schlug sie sich in 61,45 Sekunden (19.) wacker.
U20-Staffeln überzeugen
Die 4x400m Staffel der männlichen Jugend lieferte ein sehr gutes Rennen ab und konnte mit vier Mittelstrecklern in starken 3:23,40 Minuten die SB um ganze 7 Sekunden verbessern. Das ergab in der Endabrechnung einen starken 7. Platz unter den 20 Topstaffeln Deutschlands. Johannes Merkel, der noch der U18 angehört startete in sehr guten 52,1 Sekunden und übergab an Tim Anstett, der phänomenale 48,7 Sekunden fliegend auf die Bahn zauberte. Benedict Bartels überzeugte ebenfalls, indem er starke 51,7 Sekunden fliegend lief und an Luis Börkey übergab. Dieser brachte nach tollen 50,7 Sekunden fliegend die erfolgreiche Staffel ins Ziel.
Am Sonntagvormittag durfte zuerst die zweite 3*1000 Meter Staffel in der MU20 Erfahrungen sammeln. In guten 8:12,73 belegten die Jungs Platz 24. Johannes Merkel lief als Startläufer starke 2:44 Minuten und zeigte einen starken, taktisch klugen erster Abschnitt. Leon Schmitt konnte in 2:48 Minuten leider nicht ganz den Anschluss ans Feld halten und muss in der Folge alles alleine laufen. Valentin Irrek lief mutig die Lücke zum Feld wieder zu und überzeugte in guten 2:41 Minuten.
Unsere erste Staffel in der U20 überzeugte in 7:34,34 Minuten. Tim Anstett schob das Team in 2:35 Minuten gut an und wechselte auf Benedict Bartels. Dieser zeigte ein grandioses Rennen und lief nach 2:28 Minuten knapp hinter einer Dreierspitze zum Wechsel auf Luis Börkey. Ein Wechselfehler führte leider dazu, dass eine zu große Lücke zum Spitzentrio entstand. Luis versuchte diese noch zu schließen, was aber – ob der starken Konkurrenz – ein Ding der Unmöglichkeit war. Nach 2:31 Minuten brachte er die Staffel aber auf einem sehr guten 5. Platz ins Ziel.
Millimeter fehlen für das Finale
Im Weitsprung erwischte Joschka Feilhauer mit zwei ungültigen ersten Versuchen, die jeweils nur minimal übertreten waren, keinen guten Start in seinen Wettkampf. So stand er beim dritten Anlauf unter Zugzwang, um sich die Chance auf weitere Versuche zu erhalten. Nachdem das grüne Licht für den gültigen Sprung am Absprungbalken aufleuchtete, erschienen 7,03 Meter auf der Anzeige. Leider fehlten ihm damit knappe 20 Zentimeter für den Endkampf, sodass er in der Endabrechnung auf dem elften Rang landete.