Spannende, stimmungsvolle und hochklassige Wettbewerbe konnte man bei den Deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende erleben. Die Wettkämpfe liegen nun bereits einige Tage zurück, sodass hier nun ein kleiner Rückblick auf die Ergebnisse der LGR-Athletinnen und Athleten erfolgt. Mit einem 17-köpfigen Team war die LGR bei den Meisterschaften im Auestadion in Kassel vertreten und durfte sich über gute Ergebnisse und Platzierungen freuen.

Großes Q für Chris

Direkt zu Beginn der Meisterschaft standen am Samstagmittag die Vorläufe der Mittelstreckler auf dem Programm. Über 1.500m der Männer wurden in zwei Halbfinals jeweils vier direkte Qualifikationsplätze sowie vier weitere Plätze für die folgenden Zeitschnellsten für das Finale am Sonntag vergeben. Christoph Kessler zeigte im ersten Lauf ein souveränes Rennen und zog als Drittplatzierter mit einer Zeit von 3:46,73 Minuten sicher ins Finale ein. Der zweite LGR-Athlet in diesem Feld, Felix Wammetsberger, konnte die Tempoverschärfung auf der letzten Runde nicht mitgehen und wurde in 3:49,40 min Achter seines Rennens. Im Gesamtklassement belegte er damit Rang sechzehn.

Bei den Frauen wollte Katja Bäuerle eine Woche nach ihrem Erfolg bei der U23-DM auch bei den Aktiven ein gutes Rennen zeigen. Leider erkrankte sie wenige Tage zuvor und musste in ihrem Vorlauf geschwächt aufgeben.

Mutige Rennen reichen nicht für Finalteilnahme

Direkt im Anschluss machten sich die 800m-Läufer für ihre Vorläufe bereit. Mit einem sehr guten Rennen lief Alexander Kessler als Vierter ins Ziel und kam mit seiner Zeit von 1:52,14 min auf den zehnten Gesamtplatz. Lorenz Herrmann stand im zweiten Halbfinale an der Startlinie, um sich seinen Platz für das Finale zu erkämpfen. In einem engen Rennen überquerte er in 1:50,93 min auf Platz drei liegend die Ziellinie und verpasste die direkte Qualifikation um einen Platz. Doch mit seiner Zeit stand er noch auf einem Platz für das kleine q und konnte sich Hoffnungen auf das Finale machen. Nun es hieß es abwarten, denn was die Zeit wert war, zeigte sich nach dem abschließenden dritten Vorlauf. Leider war der Drittplatzierte dieses Laufes um eine Hundertstel schneller, sodass Lorenz das Finale hauchdünn verpasste und sich mit Rang neun zufriedengeben musste.

Bei den Frauen setzte sich Adeline Haisch nach dem Startschuss an die Spitze des Feldes und übernahm die Tempoarbeit. Die ersten 400 m absolvierte sie in 63,8 sek und musste auf der zweiten Runde noch drei Läuferinnen vorbeilassen, sodass sie als Vierte ins Ziel lief. 2:08,81 Minuten bedeuteten fast Saisonbestzeit und bei sehr starker Konkurrenz belohnte sie sich für dieses mutige Rennen mit einem guten dreizehnten Platz.

Sehr taktisches und unrhythmisches Finale

Nach der Absage des Topfavoriten Robert Farken über 1.500 m der Männer offenbarte sich eine völlig neue Situation für den Kampf um den Titel und die Medaillen. Dies zeigte sich auch direkt im Renngeschehen. Es kam zu vielen Rempelei und einem sehr unruhigen Rennverlauf, von dem leider auch Chris betroffen war. Er wäre zweimal fast gestürzt und war fast das gesamte Rennen über im Feld eingeklemmt. So auch im entscheidenden Moment. Trotz eines bravourösen Finishs hatte er somit leider keine Chance mehr auf die Medaillen. In 3:47,90 min blieb ihm, beim deutlichen Sieg von Marius Probst, Platz fünf.

Zum dritten Mal Platz vier für Amélie

Gegen die 5.000m Siegerin des Vortages mussten die Hindernisläuferinnen Antje Alt und Amélie Svensson antreten. Antje zeigte ein sehr gutes Rennen und lief als Neunte unerwartet in die Top Ten. Zudem durfte sich auch über eine neue Bestzeit und eine deutliche Steigerung auf 10:40,57 Minuten freuen. Ein sehr couragiertes Rennen lieferte Amélie ab, eingangs der Zielgeraden versuchte sie mit einer mutigen Attacke die Bronzefavoritin anzugreifen, doch Pauline Meyer, Teilnehmerin der Team-EM, konnte die Attacke abwehren. Mit der nächsten Zeit unter zehn Minuten belegte Amélie in 9:58,72 min bei ihrem achten Start bei Deutschen Meisterschaften zum dritten Mal den vierten Platz.

Den Abschluss des zweiten Wettkampftages bildeten aus Läufersicht die 5.000m der Männer, ein mit Hochspannung erwartets Rennen. An der Spitze bildet sich direkt eine fünfköpfige Führungsgruppe, in der alle Favoriten vertreten waren. Dahinter bildete sich ein großes Verfolgerfeld, unteranderem auch mit den LGRlern Simon Stützel und Felix Wammetsberger. Zwölf Jahre nach seinem achten Platz bei den Meisterschaften an gleicher Stelle, lieferte Simon ein sensationelles Rennen ab und belohnte sich mit einem hervorragenden siebten Platz. In 14:15,17 Minuten zeigte der 36-jährige Marathonläufer der teils deutlich jüngeren Konkurrenz, dass er auch auf der Bahn noch mithalten kann. Nachdem Felix in den Tagen vor und auch während der Meisterschaft mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte und er zudem vom Vortag schon den Vorlauf über 1.500m in den Beinen hatte, zeigte er dennoch ein gutes Rennen. In 14:27,00 min lief er, beim Überraschungssieg von Florian Bremm, auf dem 16. Platz ins Ziel.

Sprinstaffel mit Kreisrekord

Von der ungünstigen Bahn 1 und zwei Fehlstarts ließ sich das mittlerweile sehr erfahrene Staffelteam der Männer nicht beirren und sprintete mit starken Wechseln auf einen soliden 14. Platz in der Gesamtabrechnung. Dabei verbesserten Hannes Löffler, Marvin Hock, Niclas Schmid und Kevin Schorb ihre Saisonbestleistung von 42,26 Sekunden auf starke 41,82 Sekunden.

Mit zwei U20- und zwei U23 Athletinnen reiste eine junge Frauenstaffel nach Kassel und präsentierte sich dort in Höchstform. In der Besetzung Sharleen Klein, Nele Zwirner, Celine Böer und Mara Fürniß sprintete das Quartett nach 46,62 Sekunden ins Ziel. Damit hatten die vier Athletinnen nicht nur die Saisonbestzeit um eine halbe Sekunde verbessert, sondern erzielten zugleich einen neuen U23- und Frauen-Vereinsrekord sowie Kreisrekord.

An dieser Stelle gebührt auch ein großes Dankeschön an alle weiteren Athletinnen, die im Laufe der Saison in der Frauenstaffel im Einsatz waren und dafür gesorgt haben, dass die Frauen in jeder Staffelkonstellation in dieser Saison die DM-Norm unterboten haben – Helena Brich, Marie Streichsbier, Nina Garay und Louisa Gilliard.

Nicht zu vergessen ein großes Dankeschön an die Trainerinnen und Trainer für die gute Kooperation bei den gemeinsamen Staffeleinheiten.