Zwei LGR Athlet*innen bei der Heim-EM
Mit Weitsprungtalent Mikaelle Assani und Mittelstrecken-Ass Christoph Kessler war es zwei Athlet*innen der LGR gelungen, sich für die Heim-EM in München zu qualifizieren. Der Start vor der grandiosen Kulisse im Olypmpiastadion und die Mitgereisten Trainingskollegen und Freunde aus der Karlsruher Heimat trieben beide zu Höchstleistungen. Dennoch verpassten die zwei denkbar knapp den Einzug in die jeweiligen Finals, beide auf Rang 13 in ihrer Konkurrenz. Nichtsdestotrotz können Mikaelle und Christoph mehr als zufrieden mit ihren EM-Auftritten sein.
Mikaelle verpasst das Finale um wenige Zentimeter
Beinahe hätte es geklappt und Mikaelle wäre als jüngste Athletin des Weitsprungfeldes ins Finale der Heim-Europameisterschaften in München eingezogen. Lediglich 3cm fehlten ihr zu Platz 12, den ihre Mannschaftskameradin Merle Hohmeier mit 6,49m eingenommen hat.
Nach einem weiten, aber ungültigen Versuch sprang Mikaelle im 2. Versuch 6,43m und verschenkte dabei am Brett gut 15cm. Bei der Windlotterie, die es für alle Athletinnen schwierig machte, wurde für die Gruppe A dann der Wettbewerb unterbrochen, denn die für die Weitenmessung notwendige Kamera war verschoben worden und musste neu kalibriert werden. Das dauerte fast 20 Minuten und war sicher kein Vorteil für diese Gruppe. Unbeeindruckt davon startete Mikaelle den 3. Versuch, war durch aufkommenden Gegenwind etwas zu weit weg und sprang 6,46m. Titelfavoritin Bekh-Romanshuk musste nach 2 ungültigen Versuchen nachlegen und wie nicht anders zu erwarten schaffte die Ukrainerin mit ihrem 3. Versuch den Einzug ins Finale und schob Mikaelle leider auf Rang 13 und damit aus dem Feld der Finalistinnen.
Starke Leistungssteigerung auf dem Weg zum EM-Start
„Manchmal ist es besser man wird 15 oder 16., denn bei dem knappen Ergebnis ist Platz 13 immer doof“ waren sich Coach Udo Metzler und die Trainerkollegen im Weitsprung einig. Bei aller Trauer über diese Situation gibt es aber festzuhalten, dass schon die Nominierung für die Heim-EM eine kleine Sensation war, denn mit ihrer aus den USA mitgebrachten Fußverletzung sah es im Mai nicht danach aus. Mit Mikaelles Sprung auf 6,35m in Basel Anfang Juni erzielte sie aber die Norm für die Deutschen Meisterschaften in Berlin. Dort gelang ihr Ende Juni sensationell im letzten Versuch Platz 3 mit 6,54m und damit eröffnete sich die Chance, über die europäische Rangliste doch noch auf den Zug EM aufspringen zu können. Hierfür sammelte sie in Bern, Lüttich und Sotteville die notwendigen Weltranglistenpunkte. „Wer als 26. der europäischen Bestenliste anreist und als 13. der Qualifikation ausscheidet hat einen großartigen Job gemacht. Sie hat mit ihrer sympathischen Art das Publikum hinter sich gebracht und wird ihren Weg gehen, wenn auch in anderen Farben“, so Coach Metzler.
Auch Christoph schrammt haarscharf am Finaleinzug vorbei
Eine echte Heim-Europameisterschaft waren die Wettbewerbe in München für Mittelstreckler Christoph Kessler, der dort seinen Lebensmittelpunkt hat. Doch auch seine Karlsruher Wurzeln waren in der Bayrischen Hauptstadt vertreten, denn nahezu seine komplette Trainingsgruppe der LGR war nach München mitgereist und zu seinen Starts im Olympiastadion vor Ort, um den Trainingskollegen anzufeuern.
Nominiert über beide Mittelstrecken lag sein Fokus doch auf den 1500m, die Christoph die komplette Saison über mehr im Blick hatte. Hier galt es am ersten Wettkamptag der Leichtathletikbewerbe den direkten Finaleinzug aus den Vorläufen zu schaffen, da kein Halbfinale vorgesehen war. In den zwei Vorläufen qualifizierten sich jeweils die schnellsten vier Läufer, sowie weitere vier Zeitschnellste. Christoph startete im zweiten Vorlauf, positionierte sich stark im Mittelfeld und überquerte schließlich auf Platz 8 des Laufes die Ziellinie. Dass sein Vorlauf der schnellere gewesen war, stand direkt fest, doch blieb es lange spannend, ob Christoph als achter sich damit den letzten Finalplatz über die Zeit gesichert hatte. Schlussendlich war das Ergebnis denkbar knapp und zu Ungunsten des Karlsruhers, der in 3:39,32min um den Wimpernschlag von 2 Hundertstel den letzten Finalplatz verpasste. Damit wiederholte sich für ihn die Erfahrung aus dem WM-Vorlauf in Eugene, wo ihn ebenfalls wenige Hundertstel vom Halbfinaleinzug trennten.
Knappes Ergebnis auch über die 800m
Jedoch hatte Chris trotz seines Ausscheidens die Chance auf ein weiters EM-Rennen, da er sich im Juni mit seiner neuen Bestzeit über die 800m die direkte EM-Norm über die zwei Stadionrunden gesichert hatte. Hier galt es sich über die Top drei des jeweiligen Vorlaufs, oder als einer von vier weiteren Zeitschnellsten zu qualifizieren. Christoph startete im ersten Vorlauf, bei welchem er sich mit Platz 8 in 1:47,72min zufriedengeben musste. Wie unglücklich dieser achte Platz erneut war, stellte sich nach Ende der drei weiteren Vorläufe heraus, denn Christoph war erneut im schnellsten Lauf gewesen und nur eine Platzierung besser hätte für ihn den Einzug ins Halbfinale bedeutet.
Dennoch steht fest, dass sich Christoph als 13ter und 17ter der EM stark verkauft hat und mit zwei neuen Bestzeiten und mehreren Starts im Nationaltrikot eine herausragende Saison gezeigt hat.