Das Donaustadion in Ulm war am vergangenen Wochenende wieder einmal Schauplatz nationaler Meisterschaften. Nach 2019 kamen sich die besten Nachwuchsathleten Deutschlands erneut in der Stadt am Donau. Neben dem Kampf um die Medaillen und Titel ging es für die älteren Jahrgänge auch um die Qualifikation für die anstehende U20-Weltmeisterschaft. Die Sportler der LGR präsentierten sich hierbei in prächtiger Verfassung und erzielten sehr gute Ergebnisse.

Wahnsinnsbestzeit für Maximilian Köhler

Allen voran Maximilian Köhler, der sich über 400m Hürden den Deutschen U20-Meistertitel holen konnte. Nach der Pflichtaufgabe, den Vorlauf zu überstehen, hatte Max die drittbeste Zeit und wusste, dass er im Finale nochmal alles geben musste. Da bereits 6 Athleten die WM-Norm erfüllt hatten, musste er unter die ersten zwei Athleten im Endlauf kommen, um sich ein Ticket für die U20 WM in Cali (Kolumbien) zu sichern. In einem perfekten Rennen konnte Maximilian nicht nur den Deutschen Meistertitel erlangen, sondern seine bisherige Bestzeit von 51,57sek auf unglaubliche 50,85sek steigern. Mit dieser Zeit ist Max nicht nur nach wie vor auf Platz eins in Deutschland, sondern derzeit auch unter den Top15 der Welt.

Mit zwei vierten Plätzen nach Cali

Heiko Gussmann wollte sich ebenfalls seinen Traum von der WM-Teilnahme erfüllen und genau so ging er ans Werk. Nach der zweitbesten Vorlaufzeit und neuer Bestzeit in starken 10,51sek tauchten im Zwischenlauf leichte Probleme in der Hüfte auf, die Physio Jean-Marc mildern aber nicht ganz beseitige konnte. Mit 10,59sek im Zwischenlauf schlupfte Heiko gerade so als Letzter ins Finale. Dort zeigte er trotz der leichten Einschränkungen einen Klassesprint und kam als Vierter in 10,53sek ins Ziel.

Für den Sonntag standen die 200m auf dem Programm. Auch hier zeigte sich Heiko enorm verbessert. Nach einer sehr starken Kurve kam er mit deutlichem Vorsprung als Erster auf die Gerade und erreichte nach 21,81sek bei deutlichem Gegenwind das Finale. Dort zeigte er erneut, dass er auch in der Staffel sehr gut Kurve laufen könnte und kam in aussichtsreicher Position auf die Zielgerade. Dort musste er noch drei Konkurrenten ziehen lassen und erreichte somit auch über 200m Platz vier in 21,83sek. Gleich nach der Siegerehrung wurde die Anspannung mit der Nachricht über die WM-Nominierung endlich gelöst. Heiko ist für die 4 x 100m Staffel fix gesetzt und fährt als Ersatz für die 100m am Freitag gemeinsam mit Max Köhler zur U20-WM nach Cali.

Silber für Tim Anstett

Bereits am Freitagabend standen für die Mittelstrecklerinnen der U20 die Vorläufe über 1.500m auf dem Programm. Sandra Weseloh lief im ersten von zwei Vorläufen ein sehr mutiges und cleveres Rennen. Als Sechste kam sie in neuer Bestzeit von 4:43,09 Minuten ins Ziel. Nach dem zweiten Vorlauf, in dem sich Sophia Seiter mit einer klugen Renngestaltung den dritten Rang und damit die direkte Qualifikation für das Finale sicherte, war auch klar, dass es für Sandra überraschenderweise über die Zeit für das Finale gereicht hatte.

Am Tag darauf konnte Sophia bis zur letzten Runde mit der Führungsgruppe mithalten, dann schwanden ihr nach der gerade auskurierten Krankheit leider die Kräfte und sie belegte in der Endabrechnung Platz neun in 4:44,43min. Sandra lief mit der ungewohnten Doppelbelastung von zwei schnellen Rennen an zwei Tagen als Elfte in 4:51,51min ins Ziel.

Für Tim Anstett ging es am Samstag um den Einzug ins Finale. Als Jahresschnellster löste er diese Aufgabe mit der direkten Qualifikation auf Platz drei in 1:59,29min.
Im Finale über 800m der MU18 lief Tim von Beginn an der Spitze des Feldes und musste sich erst auf der Zielgerade dem heranstürmenden Tom Stöber aus Wetzlar geschlagen geben. In 1:57,80min holte er sich die Silbermedaille knapp vor den Plätzen drei und vier.

Sharleen und Nele auf Platz sieben

Ebenfalls stark war die Leistung von Sharleen Klein, welche im Hochsprung mit guten 1,69m den 7.Platz erreichen konnte. Hauchdünn riss sie die neue Bestleistungshöhe von 1,74m im dritten Versuch, doch ihr 7.Platz kann sich gut sehen lassen.

Eine sehr starke Leistung zeigte auch Nele Zwirner über 100m Hürden. Ziel war es, sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Bei einem Vorlauf mit sehr ungünstigem Gegenwind von 1,5m/s konnte Nele in 14,66s den dritten Platz und damit die direkte Qualifikation für das Halbfinale erreichen. Im Halbfinale konnte sie vom Start weg, einen nahezu perfekten Lauf abliefern und rannte trotz 0,7m/s Gegenwind zu einer neuen persönlichen Bestleistung von 14,33sek. Mit dieser Zeit gelang es ihr sogar in das Hürdenfinale der Deutschen Jugendmeisterschaften einzuziehen. Dort erzielte Nele eine nochmalige Verbesserung ihrer Bestzeit auf 14,32sek und erreichte den siebten Platz.

U20-Staffel läuft auf Rang acht

Schon am Freitagabend ging die U20 Staffel mit Sharleen Klein, Marie Streichsbier, Nele Zwirner und Anna Zittel an den Start. Die Mädchen, eine Mischung aus Hochsprung, Mehrkampf und 400m Hürden, konnten mit einer sehr guten Leistung und perfekten Wechseln eine gute Zeit von 48,24sek und den achten Rang erreichen.

Nach dem Erfolg mit der 4 x 100m Staffel der LGR ging Anna Zittel am Samstag voller Hoffnung über die 400m Hürden an den Start. Leider zwangen sie die teils heftigen Gegenwindböen schon an den ersten Hürden zum Rhythmuswechsel auf das „falsche“ Bein. Die starke zweite Hälfte konnte das nicht kompensieren, sodass der Traum vom Finale leider unerfüllt blieb und Anna mit 62,90sek Platz 12 erzielte.
Johanna Sturm kam in ihrem Vorlauf nach 66,33sek ins Ziel.

In der männlichen Jugend U18 verpasste Caesar Konz das Halbfinale über 100m nur um sechs Hundertstel. In seinem Vorlauf sprintete er 11,19sek. Über die gleiche Distanz erreichte Celine Böer das Ziel in 12,77sek.
Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Chiara Jansen, Louisa Gilliard und Shaline Dannemann kam sie in der 4x100m Staffel in 49,53sek auf Platz 15.