Einmal Silber und gleich dreimal Bronze waren die großartige Ausbeute der DM Langstaffel in Mainz. Das Ziel des DLV mit diesem Format die deutschen Meisterschaften auf ein neues Level zu heben, ging allerdings gründlich daneben. Die Veranstaltung wirkte eher ein wenig wie ein Familiensportfest und man sollte beim DLV darüber nachdenken, ob man diese Staffeln nicht wieder an die Aktiven- bzw. Jugendstaffeln andockt. Die Karlsruher Athletinnen und Athleten lieferten trotzdem Topleistungen in Reihe.

Gemischte Gefühle über 4x 400 Meter

Eine tolle Wettkampferöffnung zeigten die U23-Jungs über 4x400m. Alle vier Läufer wuchsen im Vergleich zum Qualiwettkampf über sich hinaus und holten in 3:21,36 Minuten Silber nach Karlsruhe und waren damit fast 3 Sekunden schneller als bei der Quali! Startläufer Joao Cardoso in 50,9sec, Robert Lahmann in 49,9sec, Mittelstreckler Florian Zittel in 50,8sec und Johannes Hein als Schlussläufer in 49,4sec konnten alle überzeugen. Bitter war nur, dass wegen einer Lappalie ein Protest eines gegnerischen Teams erfolgreich war und erst ein Gegenprotest nach zahlreichen Diskussionen dann den verdienten Vizetitel sicherte.

Ganz bitter verlief die 4x400m-Staffel der U20-Jungs. Tobias Gehring konnte die Staffel als Startläufer gut in Position bringen doch Philipp Schwarzwälder, der für Tim Anstett als Ersatzläufer ins Team gerückt war und sich in den Dienst der Mannschaft stellte, ereilte knapp nach der 200m Linie eine Oberschenkelzerrung. Humpelnd erreichte er noch die Wechselzone. David Braitmaier und Maximilian Köhler liefen das Rennen noch tapfer zu Ende, der Kampf um mögliche Medaillen war aber vorbei. Letztlich blieb in 3:29,07 Minuten der 8. Rang.

Die 4x400m U20-Mädels machten dieses Malheur aber schnell vergessen. In 3:55,80 Minuten verbesserten sie die Qualizeit von Ettlingen deutlich und schnappten sich in einem knappen Einlauf Bronze vor der LAC Quelle Fürth. Lena Schuster lief aus dem Block 60,9sec und übergab an Anna Zittel, die 59,0sec auf die Bahn brachte. Auch Sophia Seiter überzeugte in 59,1sec und wechselte auf Position 6 auf Nadja Moll. Diese brannte in 56,7sec ein echtes Feuerwerk ab und schob die Staffel noch bis auf den Bronzerang vor.

Sieg im B-Lauf reicht zu Platz fünf

Leider wurden die LGR-Männer über 3x1000m aufgrund des unglücklichen Qualimodus im B-Lauf einsortiert. So mussten die 3 Jungs einsam von vorne im Wind versuchen, eine möglichst schnelle Zeit zu laufen, was ihnen auch gelang. Alex Kessler in 2:29min, Chris Kessler in 2:20min und Collin Haug in 2:34min konnten souverän in 7:23,71 Minuten (17 Sekunden schneller als bei der Quali) den B-Lauf gewinnen und in der Gesamtabrechnung dann den 5. Platz belegen.

Die 3x 1000 Meter Staffel in der U23 konnte sich mit einem taktisch cleveren Rennen in 7:46,30 Minuten die Bronzemedaille sicher. Johannes Hein steckte als Startläufer die Doppelbelastung 4x400m und 3x1000m in 2:34min ebenso gut weg wie Florian Zittel, der als Schlussläufer ebenfalls in 2:34min die Staffel ins Ziel brachte. Dazwischen zeigte Langstrecken Lennart Grothe ungewohnte Mittelstreckenqualitäten und zauberte 2:38min auf die Bahn.

Bronze für 3x 800 m Staffel

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die U20-Mädels mit einer sehr guten Vorstellung ein viertes Edelmetall nach Karlsruhe holen. Johanna Sturm brachte die Staffel in guten 2:21min auf die Bronzespur, die von Sandra Weseloh in 2:20min gut gehalten wurde. Sophia Seiter erwehrte sich trotz der Doppelbelastung (400m und 800m) der Attacken der Gegnerinnen und brachte nach 6:56,81 Minuten das Karlsruhe Trio auf den dritten Platz.