Abschied von David Simonis und Michael Schnepf

David Simonis sprintete in 2019 mit 10,68s im Vorlauf des ersten Wettkampf des Jahres zu neuer PB und konnte seine bisherige PB deutlich um 0,12s verbessern – leider verletzte er sich im folgenden Finale schwer. Ein massiver Muskelfaserriss beendete die Saison bevor sie richtig begonnen hatte. Es folgt eine lange Leidenszeit mit Leisten-OP – die Ausheilung wurde durch seine berufliche Tätigkeit als Steinmetzmeister nicht gerade befördert, David wurde die zusätzlich aufgetretenen Probleme am Sitzbein einfach nicht los, selbst einfaches Joggen machte Probleme, die Restriktionen durch Corona taten ihr Übriges. Jetzt hat David aufgegeben – das war´s mit dem Leistungssport. Er beginnt ein Architekturstudium in Leipzig und hofft dort seine künstlerischen Fähigkeiten in diesem Bereich umsetzen zu können. David – dazu wünschen wir dir alles Gute und viel Erfolg.

Zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt kam Simon Bitterberg in die Trainingsgruppe – er wollte nochmal massiv durchstarten, die Studienzeit mit dem Umzug nach Karlsruhe nutzen, über die 100m und 200m seine PB von 10,74s und 21,46s verbessern und mit der Staffel über 4 x 100m im Freien und 4 x 200m in der Halle bei der DM punkten. Daraus wurde leider nichts – 2 Winter lang hat er versucht wie viele andere auf Feldwegen und im Wald fit zu bleiben – dann war die für den Wettkampfsport notwendige Motivation weg. Simon kommt noch 2-3x die Woche zum Training und „schwimmt“ mit, soweit das geht. Wie zahlreiche andere Athleten wurde Simon ein „Opfer“ der Corona-Pandemie.

Nach mehr als 13 Jahren in der Trainingsgruppe, davon bis 2019 beim VFB Gaggenau, beendete auch Michael Schnepf seine lange Laufbahn als 400m-Hürdenläufer. Mit einer PB von 54,38s über die 400m-Hürden gehörte Michael im Jugendbereich zu den 15 besten Jugendlichen der U20 in Deutschland und war fast ein Jahrzehnt nicht aus der 400m Hürdenszene in Süddeutschland wegzudenken. Zahlreiche Medaillen bei BaWü und Südd. Meisterschaften unterstreichen seine Erfolge. In den letzen Jahren nahmen allerdings Achillessehnenprobleme zu und verhinderten, das Michael noch einmal an die PB heranlaufen konnte, berufliche Belastungen des Maschinenbauingenieurs taten ihr übriges. Mit jetzt 30 Jahren gehört er schon fast zum „Inventar“ der Trainingsgruppe, hat noch immer Spaß an der Bewegung und bleibt der Gruppe 2-3x / Woche erhalten – zum Spaß. Danke für dein immer hilfsbereites Wesen, deine selbstlosen Fahrdienste für die Gruppe und dein gesamtes überaus positives Engagement für „deine“ Trainingsgruppe.

Wechsel von Sprinter Heiko Gussmann

Wo ein Gehen ist ist auch ein Kommen, um dieses Sprichwort mal umzudrehen. 3 neue Mitglieder ergänzen die Trainingsgruppe seit September. Sprinter Heiko Gussmann kam nach dem Ende des Engagements von Martin Riedmann in die Gruppe, tat sich am Anfang etwas schwer mit den für ihn neuen Trainingsbelastungen, entwickelt sich aber zunehmend besser und hat jetzt mit den anderen Sprintern der Gruppe entsprechende Trainingspartner für sein Programme. Ziel ist eine deutliche Verbesserung der grundlegenden Fähigkeiten und darauf basierend eine klare Verbesserung der PB über 60m und 200m in der Halle. Für den Sommer hat Heiko neben einer erfolgreichen Teilnahme an der DM U20 auch die 4 x 100m Staffel für die U20-WM in Cali / Kolumbien im Visier,  ein durchaus hohes Ziel – aber erreichbar.

Anna Zittel tritt Trainingsgruppe bei

Neu ist auch Hürdensprinterin Anna Zittel, die in 2021 mit 14,85s über die Kurzhürde und 63,91s über 400m Hürden aufhorchen ließ und sich bisher prächtig entwickelt hat. Hoch motiviert ist sie seit Mitte September dabei und schon richtig gut integriert. Sie wird parallel die Kurz- und Langhürde im Blick behalten, in der Halle über die 60m Hürden und über die 200m und 400m ins Rennen gehen und sicher auch eine Option für die 4 x 200m Staffel sein. Für den Sommer stehen deutliche Verbesserungen über alle Sprintdistanzen sowie über die 100m Hürden wie die 400m Hürden als Zielsetzung fest.

Hochspringerin Jara Ellinger trainiert teilweise in Karlsruhe

Ebenfalls neu ist Hochspringerin Jara Ellinger von der TSG Heilbronn, die am KIT Sport studiert und nach einer Anfrage von Bundestrainer Tamas Kiss jetzt wöchentlich stützpunktmäßig von Montag bis Mittwoch zusammen mit der Gruppe trainiert. Die Pläne werden mit Heimtrainer Harald Ehlke abgestimmt und orientierten sich an den Plänen meiner Trainingsgruppe. Bis jetzt funktioniert das Experiment sehr gut und man darf auf die Entwicklung von Jara gespannt sein, die bisher eine PB von 1,83m aufweist.

Mit dem Wegfall der Europahalle als Trainingsstätte für die Wintermonate kämpften alle Trainingsgruppen der LGR lange mit der bangen Frage – wie geht es weiter? Jetzt sollen 2 Zelte über der Laufbahn und über dem Sprungbereich das Problem lösen……

Man darf gespannt sein, wie die Athleten die durchaus „einmaligen“ Trainingsbedingungen in diesen Zeltbauten auch angesichts der Corona-Entwicklung meistern und wie die bisher offene Problematik des Kraftraums ab März gelöst werden kann. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass man auf Seiten der Europahallenverwaltung endlich zu lösungsorientierten Handlungsweisen findet, die der Sportstadt Karlsruhe auch gerecht werden und den Athleten die Chance geben, unter einigermaßen akzeptablen Bedingungen trainieren zu können und damit die Chance zu wahren, sich auch in den kommenden Jahren für internationale Events wie die in 2022 anstehende WM in Eugene und/ oder die EM in München qualifizieren zu können.

Udo Metzler