Bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften wurden am vergangenen Wochenende in sechs Altersklassen 12 Meistertitel vergeben. An drei Tagen kämpften die Athletinnen und Athleten von der U16 bis zu den Aktiven um jeden Punkt. In den großen Teilnehmerfeldern, die besonders im Nachwuchsbereich auch hochklassig besetzt waren, fanden sich auch vier LGRler. Die Mehrkämpfer:innen der U20 und U16, Marie Streichsbier, Ella Zwirner und Caesar Konz, starteten bereits am Freitag mit ihren ersten Disziplinen, ehe die Aktiven am zweiten Tag der Meisterschaften in ihren Wettkampf einstiegen, so auch Zehnkämpfer Nils Kruse.

Sturz verhindert mehr

Marie Streichsbier war leider vom Pech verfolgt. Nach ihrem Baden-Württembergischen Meistertitel in der U20 im Siebenkampf hatte sie sich für Wesel ordentlich etwas vorgenommen.
In ihrem 100m-Hürden-Rennen lief sie sehr gut mit und fädelte jedoch unglücklich an der letzten Hürde ein, so dass sie über die Schulter auf den Hinterkopf stürzte. Sie ignorierte ihre Hürdenzeit und wollte in Mehrkampfmanier ihren Wettkampf fortsetzen, musste im Hochsprung aber nach übersprungenen 1,68 Meter ihren immer stärker werdenden Kopfschmerzen Tribut zollen und nach Rücksprache mit dem Arzt den Mehrkampf leider abbrechen. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, da später in Karlsruhe eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. Gute Besserung.

Bestleistungen in Serie

Bei seinen zweiten deutschen Meisterschaften gelang Caesar Konz ein Auftakt nach Maß. Über 100 Meter und im Weitsprung konnte er die gesamte Konkurrenz der M15 hinter sich lassen und stellte mit 11,57 Sekunden und 6,43 Metern gleich zwei neue persönliche Bestleistungen auf. Dies gelang ihm auch im Kugelstoßen (11,98 m), bevor er im Hochsprung zum Abschluss des Tages noch einmal über sich hinauswuchs und mit 1,74 Meter die vierte Bestleistung in Folge ablieferte.
Diesen Flow konnte er zunächst leider nicht ganz in den zweiten Tag retten. Solide Leistungen im Stabhochsprung und Diskus warfen ihn in der Gesamtwertung etwas zurück, weckten aber auch sein Kämpferherz. Drei weitere Bestleistungen über 80m Hürden (11,58 Sek), im Speerwurf (38,96 m) und über die abschließenden 1.000 Meter in 3:04,47 Minuten ergaben schließlich 5.165 Punkte und einen hervorragenden sechsten Platz im Endklassement.

Erwartungen voll erfüllt

In der Altersklasse W15 war Ella Zwirner in Wesel am Start. Ziel war es, das derzeitige Potential abzurufen und am Ende eine Top Ten Platzierung zu erreichen. Gleich zu Beginn des Wettkampfes konnte Ella über 80 Meter Hürden mit 12,30 Sekunden und im Kugelstoßen mit 10,04 Meter zwei neue Bestleistungen aufstellen. Im Hochsprung (1,55 m) und im 100m-Sprint (13,42 Sek) blieb sie nur knapp unter ihren Bestleistungen und erfüllte die Erwartungen voll. Am zweiten Wettkampftag sprang sie mit 5,29 Metern, zwar kürzer als noch vor zwei Wochen bei den Süddeutschen Meisterschaften, aber besser als die meisten ihrer Konkurrentinnen. Im Speerwerfen kam sie auf gute 33,06 Meter und im abschießenden 800m-Lauf nach 2:36,31 Minuten ins Ziel. Am Ende sprangen tolle 3.694 Punkte und Platz neun heraus, also alles richtig gemacht.

Solides Ergebnis

Nach einer durch Verletzungen geprägten Saison lieferte Nils Kruse in einer starken Männerkonkurrenz einen für ihn passablen Mehrkampf ohne große Höhen und Tiefen ab und lag vor dem abschließenden 1500 Meter Lauf auf einem guten 7. Rang. Leider hatte er im Laufe des zweiten Wettkampftages mit Magenschmerzen zu kämpfen, die auch im 1500-m-Lauf präsent waren.
So konnte er mit einer für ihn nicht zufriedenstellenden Zeit den Wettkampf beenden und nur mit einer äußersten Kraftanstrengung seinen 7. Platz halten.

Ein großer Dank des Mehrkampfteams der LG Region Karlsruhe geht an unseren mitgereisten Physiotherapeuten Jean-Marc Gobin, der drei Tage lang unser Mann für alle Fälle vor Ort war. Auch das Team im Trimedic um Steffen Wiemann hatte im Vorfeld exzellente Arbeit geleistet, so dass unsere Athletinnen und Athleten im Vollbesitz ihrer Kräfte in Wesel auflaufen konnten.

Fotos: Hans-Otto Kruse & Pia Gerstner