Bei der Juniorengala in Mannheim, bei der traditionell die Startplätze für die internationalen Jugendmeisterschaften vergeben werden, wurden am vergangenen Wochenende zahlreiche Topleistungen erzielt.
Für Heiko Gussmann war die Juniorengala der erste Saisonhöhepunkt. Durch die Absage der U18 EM in Rieti (Italien), ging es in Mannheim um einen Platz in der 4x100m Staffel für die U20 EM in Tallinn (Estland). Es war klar, dass hierfür eine neue persönliche Bestleistung nötig wäre. Leichte Oberschenkelprobleme hatten dies in den bisherigen Rennen noch verhindert, doch in den letzten beiden Wochen verbesserte sich die Symptomatik endlich.
Im dritten von drei Vorläufen über 100 Meter der männlichen Jugend U20 ging Heiko an den Start. Von der etwas ungünstigen Bahn sechs, direkt an der Bande, ließ er sich nicht irritieren, erwischte einen guten Start und sprintete als Vierter ins Ziel. Mit 10,74 Sekunden stellte er eine neue persönliche Bestleistung auf und verbesserte seine Saisonbestleistung um 13 Hundertstel. Damit qualifizierte sich Heiko für das B-Finale. Diesmal auf Bahn zwei startend verbesserte er sich nochmals auf 10,72 Sekunden. Da an diesem Tag neun deutsche Sprinter schneller waren, reichte es diesmal noch nicht für die U20 Staffel Nominierung. Mit neuer persönlicher Bestleistung kann Heiko dennoch zufrieden auf den Wettkampf blicken, hätte die Zeit doch die Normerfüllung für die U18 EM bedeutet.
Im international top besetzen Rennen der weiblichen Jugend über 1.500 Meter zeigte Lisa Merkel ein sehr kluges Rennen, in dem sie sich von Anfang an gut im vorderen Feld platzierte. Als viertschnellste Deutsche kam sie beim Sieg der Dänin Sofia Thøgersen auf Platz acht ins Ziel und erzielte in 4:24,49 Minuten zugleich eine neue Bestzeit. Auch wenn sie damit nur eine knappe halbe Sekunde über der U20-EM Norm blieb, hat sich Lisa mit der Verbesserung ihrer eigenen Bestleistung um gut zwei Sekunden klar für eine Nominierung für die U20-EM über 3.000 Meter empfohlen. Den Richtwert hatte sie bereits Mitte Juni unterboten.
Wichtige Erfahrungen gegen sehr starke nationale Konkurrenz durfte Langsprinterin Nadja Moll sammeln. Über die 400 Meter Distanz lief sie in 56,96 Sekunden ins Ziel.
Keinen guten Tag erwischte Mikaelle Assani eine Woche nach ihrem fulminanten Sprung auf 6,60 Meter. Nach einem ungültigen Versuch und zwei verunglückten Sprüngen schied sie nach dem Vorkampf aus. Als Jahresbeste und Zweitplatzierte der Weltbestenliste ihrer Altersklasse darf sie dennoch mit der Nominierung für die U20 EM rechnen und wird dort umso motivierter an den Start gehen.