Vor gut einer Woche war das Indoor-Meeting erstmals wieder in der Europahalle. Neben Weltklasse-Athleten waren auch einige Top-Athleten aus unseren Reihen am Start. Wir haben sie zum Meeting und den aktuell sehr schwierigen Zeiten befragt:
Wie war die Vorbereitung in Corona-Zeiten bis dato?
Felix Wammetsberger
Alles ist ein bisschen anders, aber anders muss nicht immer gleich schlechter sein. Wie zum Beispiel die Vorbereitung, die ich in den letzten Wochen und Monaten auf die anstehenden Wettkämpfe hatte. Denn das war im Vergleich zu den vergangenen Jahren, die erste Vorbereitung, die ich voll absolvieren konnte. Das heißt, ich habe mir keine Erkältung oder ähnliches eingefangen und ich blieb verletzungsfrei. Natürlich könnte es trotzdem besser sein, denn durch die Pandemie können wir nicht aus dem Vollen schöpfen. Wie zum Beispiel die Anzahl unserer Trainingspartner oder die Benutzung der Sportgebäude. Wobei man als Mittel- und Langstreckler auch mal auf die Halle verzichten kann im Vergleich zu den anderen Disziplinen. Und das ist ab und zu auch echt frustrierend, wenn man ins Training geht und noch nicht einmal die Hälfte der LGR Kollegen am Start sind. Denn egal in welcher Trainingsgruppe man ist, man hat eigentlich immer seinen Spaß, den anderen beim Leiden von Tempoläufen zuzuschauen.
Christoph Kessler
Die Vorbereitung war anders als in den Jahren davor. Zum Glück war Training bis Oktober mit einer größeren Gruppe möglich. Ab November lief das Training viel in Kleingruppen außerhalb des Stadions und der Halle ab. Ich, als Kaderathlet durfte zwar in die Halle, entschied mich aber oft auch für Training draußen, da ich sonst fast keine Trainingspartner gehabt hätte. Anfang November waren wir noch im Trainingslager in Monte Gordo. Aufgrund niedriger Infektionszahlen zu dem Zeitpunkt war dort Training im Stadion mit allen möglich.
Welche Rolle spielt dein Trainer in dieser Zeit?
Holger Körner
Dass viele aus unserer Gruppe mit einem guten Trainingsniveau in das Jahr 2021 starten, liegt vor allem an der trotz allem immer noch positiven Grundstimmung, sowie der angepassten Trainingsplanung und weiterhin hohen Motivation von Coach Günne. Virtuelle Laufchallenges und Stabi-Einheiten sorgen in unserer Trainingsgruppe seit einer Weile für etwas Abwechslung, allerdings vermisst man das Training in einer größeren Gruppe und Wettkämpfe, wie man sie aus der Zeit von vor 2020 kennt, mittlerweile sehr.
Felix
Besonders jetzt ist es wichtig einen Trainer zu haben, der erreichbar und motiviert ist. Mit langfristigen Zielen sollte man theoretisch motiviert bleiben, um diese zu erreichen aber durch die teilweise unsichere Zukunft, was die Regeln angeht, kann man schon mal leicht in ein Motivationsloch kommen, aus dem es sehr schwer ist, wieder rauszukommen. Deswegen muss sich der Trainer etwas einfallen lassen, dass jeder einzelne am Ball bleibt und das bestmögliche daraus zu machen.
Wie war der Meeting-Tag? Habt ihr euch gut geschützt gefühlt?
Chris
Wir mussten vor dem Indoor-Meeting 2 Coronatests machen. Den zweiten direkt am Wettkampftag. Dadurch hat man sich natürlich sehr sicher gefühlt. Corona war an dem Abend zum Glück kein großes Thema, man konnte sich auf den Sport fixieren.
Felix
Das Indoor-Meeting in der Europahalle war unkomplizierter als gedacht. Zumindest für uns als Athleten. Man hatte genug Zeit, um sich über alles zu informieren und auch was die Tests angeht, verlief alles reibungslos. Daher kam das Gefühl von Unsicherheit, was die Ausbreitung vom Virus angeht, kein einziges Mal auf.
Wie war die Stimmung? War das Meeting in der Europahalle etwas anderes im Vergleich zur Messe?
Holger
Im Vergleich zur Messe, hatte das Indoor-Meeting in der Europahalle für mich eine heimische Atmosphäre und es hat Spaß gemacht dort seit 2014 mal wieder einen Wettkampf zu laufen. Und dass ich 15 Jahre nach meinem ersten Start in der Europahalle, 2006 noch über 60m beim BW-Bank-Meeting, an gleicher Stelle einmal im Hauptfeld am Start stehen würde, hätte ich mir damals sicher nicht vorstellen können. Vor allem deshalb hoffe ich, dass das Meeting nächstes Jahr wieder wie gewohnt mit Regionalläufen und Zuschauern stattfinden kann, da solche Erlebnisse Kinder und Jugendliche nachhaltig für die Leichtathletik begeistern.
Chris
Es war cool mal wieder in der Europahalle laufen zu dürfen. Das ist mittlerweile ja ein paar Jahre her. Speziell war der Callroom im Europabad. Das Badklima ist direkt vor einem Lauf gewöhnungsbedürftig. Aber die Wege waren zum Glück nicht so lange. Ansonsten erkennt man die EH aber kaum wieder. Gefühlt ist es nicht dieselbe Halle, in der man fast jeden Tag trainiert. Das lag hauptsächlich an den Aufbauten und dem freien Innenbereich.
Zusammenfassung des 800 Meter Laufs
Der komplette Livestream ist noch auf der YouTube-Seite von SWR Sport abrufbar.
800 m Männer ab 2:01:30 h
3.000 m Männer ab 3:01:30 h