Für die Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und der U18 zog es die Athletinnen und Athleten erneut in den Glaspalast nach Sindelfingen um hier nicht nur auf Titeljagd zu gehen, sondern auch erneut die Normen für die Deutschen Hallenmeisterschaften in zwei Wochen in Leipzig anzugreifen.
U18-Athlet Heiko Gussmann absolvierte am Wettkampfwochenende gleich sechs Läufe. Los ging es am Samstag mit dem Vorlauf über 200m, in dem er mit guten 23,06s als Zweiter in seinem Lauf ins Ziel kam und sich damit fürs B-Finale qualifizierte. In diesem startete er auf der undankbaren ersten Bahn und konnte nichts mehr zulegen und belegte somit den achten Platz im Gesamtklassement. Am zweiten Wettkampftag folgte der Start über die 60m, wo sich der junge Sprinter sehr abgeklärt verhielt und seine Kräfte im Vor- und Zwischenlauf dosierte. Eingestiegen mit 7,27s wurde es im Zwischenlauf mit 7,13s schon richtig schnell. Im Finale kam Gussmann am Start sehr gut raus und sprintete in 7,11s ins Ziel. Nur drei waren an diesem Tag noch schneller und so stand der 4. Platz für Heiko Gussmann zu buche.
Den Abschluss bildete für die U18 Athleten die 4x200m Staffel mit Gussmann, Josef Hermann, David Braitmaier und Maximilian Köhler. Letzterer spürte beim Aufwärmen für die 60m Hürden noch eine Verhärtung im Oberschenkel und verzichtete auf seinen Lauf. Nach der Behandlung beim Physio gab er aber grünes Licht für die Staffel. An Position eins startete Heiko Gussmann ins Rennen. Es war nichts zu spüren von seinen vorangegangenen Läufen und so übergab er in deutlich unter 23 Sekunden das Staffelholz an erster Stelle auf Josef Hermann. Der zweite Läufer der Baden-Württembergischen Meisterstaffel des LAZ Ludwigsburg überholte Hermann am Ende der Gegengerade. Nach der Übergabe an David Braitmaier, heftete sich dieser an die Fersen des Läufers vor ihm. Als Schlussläufer holte Maximilan Köhler dann alles aus sich heraus und setzte in der zweiten Kurve zum Angriff an. In einem bärenstarken Finish überholte er die führende Staffel auf den letzen Metern. Mit einer Verbesserung von knapp zwei Sekunden gegenüber den Baden-Württembergischen Meisterschaften, blieb die Uhr bei 1:32,64min stehen. Jetzt mussten noch zwei weitere Zeitläufe abgewartet werden und dann war der Jubel groß: Gold für die LG Region Karlsruhe! Ebenfalls in der U18 freute sich Niklas Wieczorek über einen fünften Platz über 1500m. Der Mittelstrecker lief in neuer Bestzeit von 4:18,00min ins Ziel.
Bei den Aktiven startete Franziska Stöhr, die in der vergangenen Woche ihr Sportabitur absolviert hatte, am ersten Wettkampftag mit einer passablen Zeit von 59,56s über die 400m. Robert Lahmann war über die gleiche Distanz mit seiner Zielzeit von 51,89s nur mäßig zufrieden, denn der hochgewachsene Athlet hatte mit der engen Innenbahn stark zu kämpfen.
Für sein Durchhaltevermögen belohnt wurde Tobi Ferreira, der nach einigen knapp gescheiterten Anläufen im Vorlauf über 800m die DM-Norm für Leipzig unterbot: nach 1:52,20min blieben die Uhren für ihn stehen. Unterstützt wurde er durch Trainingspartner Lorenz Herrmann als Pacemaker, der in 1:55,12min ins Ziel lief und damit ebenfalls die Finalqualifikation erreichte. Auf dieses verzichtete er jedoch, da mit der 3*1000m Staffel und den Deutschen Meisterschaften in Leipzig noch zwei wichtige Wettkämpfe in der Halle anstehen. Im zweiten Vorlauf lief Alex Kessler in 1:56,54min ebenfalls ins Finale. Am Folgetag spürte Tobi die Nachwirkungen seiner Normen-Jagd vom Vortag und lief, doch etwas angeschlagen, in 1:55,09min auf Rang 4. Auf Rang 5 folgte Alex Kessler (1:56,06min), für den zwei Rennen hintereinander eine noch ungewohnte Belastung sind. In der 4x400m Mixedstaffel gingen erstmals in dieser Konstellation Robert Lahmann, Franzi Stöhr, Adeline Haisch und Johannes Fuchs gemeinsam an den Start. Mit guten 3:39,86min freuten sich die vier jungen Mittelstreckentalente über den Bronzerang.
Mit großer Zufriedenheit kehrten die Athleten des Sprint- und Sprungbereiches von den Meisterschaften in Sindelfingen zurück. Pia Ringhoffer gewann ihren Vorlauf in 7,63s ähnlich souverän wie Tabea Müller, die mit 7,77s eine neue Bestzeit sprintete. Sonja Lawson war mit ihrer Leistung von 8,06s im Vorlauf nach einem verhaltenen Start nicht ganz zufrieden. Besser lief es für sie über die 60m Hürdendistanz. Hier blieben die Uhren für sie nach 9,37s stehen, was im Gesamtklassement Platz 21 bedeutete. Johanna Ossmann gelang es bei ihrer ersten Teilnahme an Süddeutschen Meisterschaften ihre Bestleistung von 8,27s über die 60m zu bestätigen.
Im Zwischenlauf platzte bei Pia dann der Knoten und sie konnte ihren Zwischenlaufsieg und die erhoffte neue PB von 7,56s feiern, mit der sie souverän ins Finale einzog. Tabea bestätigte im Zwischenlauf ihre neue PB mit 7,77s erneut, für Sarah Krems blieben die Uhren, wie bereits im Vorlauf, bei 7,91s stehen. Das Finale ging klar an die Favoritin Denise Uphoff, Pia Ringhoffer sprintete erneut unter die 7,60s und bestätigte mit 7,58s ihre derzeit tolle Form und durfte als Vizemeisterin das Siegerpodest besteigen.
Bei den Sprintern erwischte Niclas Schmid über 60m mit 7,26s im Vorlauf einen schlechten Tag und blieb damit deutlich unter seinen Möglichkeiten, ebenso für Jan Kirstein in 7,37s. David Simonis machte nach langer Verletzung seinen ersten Hallenstart und war über die zu vorsichtig gerlaufenen 7,26s nicht wirklich glücklich. Marvin Göllner zeigte eine stabile Leistung und zog mit 7,15s in den Zwischenlauf ein, wo er mit 7,14s eine leichte Steigerung erzielen konnte und bis auf den Start mit seiner Performance zufrieden war.
Bei den Männern verzichteten Wendelin Waecker und Marvin Hock zugunsten der ausstehenden 4x 200m-Staffel am Sonntag auf ihre Vorläufe über 200m. Bei den Frauen gingen Nina Garay und Pia Ringhoffer an den Start. Nina erreichte das Ziel in 26,23s, Pia und die Favoritin Denise Uphoff gingen im gleichen Vorlauf an den Start und lieferten sich ein packendes Duell, das Pia auf Platz 2 mit neuer PB von 24,75s und der endlich erreichten DM-Norm für Leipzig beendete.
Im Weitsprung kam Nina Garay schwer in den Wettkampf: sie rutschte nach 2 ungültigen Versuchen im 3. Versuch noch ins Finale, sprang dort 5,68m und sicherte sich nach der Bawü-Meisterschaft auch den Titel einer Süddeutschen Meisterin, wenn auch nicht ganz zufrieden mit den Sprüngen.
Selma Langenhorst belegte beim Stabhochsprung der Frauen mit 3,40m Platz 11.
Die LGR-Staffel mit Mikaelle Assani, Pia Ringhoffer, Tabea Müller und Nina Garay gewann deutlich überlegen in 1:40,68min den Titel, dies war für Pia die dritte Medaille an diesem Wochenende.
Den Männern fehlte noch die DM-Norm und entsprechend motiviert gingen Wendelin Waecker, Marvin Hock, Marvin Göllner und Niclas Schmid an den Start, gewannen ihren Lauf deutlich überlegen und mussten sich als Vizemeister nur der LG Offenburg geschlagen geben. Doch viel wichtiger war die Zeit von 1:28,22min, womit man die geforderte Norm für Leipzig deutlich unterbot und eine Zeit vorlegte, die keine LGR-Männerstaffel seit dem Vereinsrekord 1995 gelaufen ist. Die zweite Staffel der LGR mit Artur Kadnikov, Jan Kirstein, Alex Scheid und Simon Kauf erreichte in 1:32,95min den 6. Platz.
Ebenfalls am vergangenen Wochenende startete Domenik Hahn bei den deutschen Polizeimeisterschaften in Perl im Crosslauf über 4,5km. Hinter dem Erfurter Spitzenathleten Kevin Stadler gelang Domenik der Lauf zum Vizemeistertitel.