Die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Berliner Olympiastadion waren ein Ziel, auf das viele LGR Athletinnen in den letzten Monaten hintrainiert hatten. Dank des neuen Konzepts der „Finals“, bei dem die Nationalen Titelkämpfe in zehn Sportarten am selben Wochenende in der Hauptstadt ausgetragen wurden, sorgten zusätzlich für eine besondere Atmosphäre. Trotz einiger Ausfälle präsentierte die LG Region sich auf nationaler Bühne gut.

Allen voran hat Julian Howard gerade ein schwieriges Jahr zu bewältigen. Nach der Zulassungsarbeit, die bis vor 2 Wochen den täglichen Ablauf bestimmte. Doch lief der Wettkampf für ihn weit besser als diese suboptimalen Voraussetzungen erwarten ließen. In einem insgesamt schwachen Wettkampf der Weitspringer gehörte Julian zum einzigen Lichtblick in einem sonst eher tristen Wettkampf. Mit guten 7,88m übernahm Julian im 2. Versuch die Führung und zeigte dabei vor allem in der Anlaufgestaltung, dass die Weiten über 8m keine Utopie sind. „Mit zunehmender Dauer des Wettkampfes wurde der Anlauf vor dem Brett immer aggressiver, die Sprünge immer besser und das bisher bei allen Wettkämpfen immer wieder auftretende Ziehen des letzten Schrittes zum Brett dadurch vermeiden“ resümierte sein Coach Udo Metzler nach dem Wettkampf. Leider fand Fabian Heinle erst im letzten Versuch einen Weg einigermaßen zu weit springen und schob sich mit 8,05m an die

Spitze des Feldes. “ Wäre dieser Sprung früher passiert hätten sich die beiden mit Sicherheit gegenseitig pushen können“ waren sich Coach Metzler und Fabi´s Coach Tamas Kiss einig. Jetzt bleiben noch 4 Qualimöglichkeiten für die Weltmeisterschaften in Doha: gleich am Wochenende startet Julian bei der Team-EM für die Nationalmannschaft, danach stehen mit Weinheim am 21.8. und Roveretto am 27.8. weitere Wettkämpfe auf dem Programm, ehe am 6.9. in Leverkusen die letzte Chance für die Erfüllung der Norm besteht die da heißt: 8,17m und einmal zusätzlich über 8,00m.

Eine gute Vorstellung zeigten die 4 x 100m Staffeln der LGR am Sonntag. Als 17. Staffel unter insgesamt 36 Staffeln gemeldet holte sich das wegen der Verletzung von Wendelin Wäcker kurzfristig umgebaute Team mit Hannes Löffler, Marvin Hock, Marvin Göllner und Weitspringer Julian Howard in Saisonbestleistung von 40,99 sec einen sehr guten 10.Platz, wobei vor allem Wechsel 2 und 3 auf Sicherheit ausgelegt waren. Nachdem Marvin Göllner das ganze Jahr als Schlussläufer agiert hatte und Julian im Training parallel zu seiner Weitsprungvorbereitung nur 3 Wechsel absolvieren konnte blieb auf diesen Positionen keine andere Wahl als auf Sicherheit zu gehen. „Die Jungs haben das aber toll gemacht und wissen jetzt – da geht noch einiges“ zeigte sich Udo Metzler mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Gleiches gilt für die Frauenstaffel der LGR, die in der Besetzung Nina Gary, Mikaelle Assani, Pia Ringhoffer und Sarah Krems bis auf 0,09 sec. an die Bestleistung heransprinten konnte und in 46,76 sec. einen guten Platz 17 unter insgesamt 44 gemeldeten Staffeln belegen konnte. In dieser Besetzung wird das Quartett nicht zum letzten Mal am Start gewesen sein, denn allen hat diese DM-Teilnahme großen Spaß gemacht und wie meinte Miakelle anschließend lächelnd: „Das können wir öfter machen“.

Schade, dass Pia Ringhoffer wegen ihrer seit Wochen bestehenden Verletzung massiv in ihrer DM-Vorbereitung behindert wurde – um die Problematik nicht zu verschlimmern verzichtete Pia auf den Einzelstart über 200m und wird die Saison nach dem nächsten 100m Lauf in Pfungstadt beenden, um wieder voll leistungsfähig in die Vorbereitung Mitte September einsteigen zu können. Bei den Vorläufen über 800m zeigte Adeline Haisch einen guten Auftritt bei Ihren ersten Deutschen Meisterschaften der Aktiven. Sie beendete den Vorlauf als achte in 2:10,92min.
Gleich vier Läufer gingen bei den Männern über die 2 Stadionrunden in den Vorläufen an den Start. Nur um 2 Hundertstel schrammte Pascal Kleyer am Finaleinzug vorbei. Als Vorlaufsechster im schnellsten Lauf verpasste er die Qualifikation in einer Zeit von 1:50,79min. Holger Körner beendete sein Rennen als fünfter in 1:52,30min. Lorenz Herrmann (1:52,97min) und Tobi Ferreira (1:51,58, Saisonbestleistung) präsentierten sich beide stark bei ihrem ersten Auftritt bei den Großen.

Im Vorlauf über 1500m gelang Felix Wammetsberger hauchdünn der Finaleinzug mit einem guten und klugen Rennen in 3:49,89min. Im Finale am Sonntag konnte er sich einen Platz in den Top 10 erlaufen. In 3:58,84min überquerte er die Ziellinie als 9. nach einem soliden Rennen.

Unfassbar stark waren die Leistungen der drei Hindernisläuferinnen, die sich geschlossen in Höchstform zeigten. Universiade-Teilnehmerin Amélie Svennson verbesserte ihre Bestleistung um ganze 12 Sekunden auf 10:14,59min und lief damit auf einen fantastischen 10. Platz. Johanna Flacke stand ihrer Trainingskollegin in nichts nach: in 10:14,80min lief die U23-Athletin fast 20 Sekunden schneller als je zuvor und feierte einen starken 11. Platz. Sarah Hettich bewies, dass sie mehr als zu Recht nachnominiert wurde, verbesserte ebenfalls ihre Bestleistung um ganze 18 Sekunden auf 10:40,69min und belegte damit Rang 15.

 Ergebnisse